BRS News
Vion-Übernahme: Tönnies will Kaufvertrag lösen
Im Rahmen des HerbstDialogs des Bayerischen Bauernverbands in Herrsching hat Clemens Tönnies, geschäftsführender Gesellschafter der Premium Food Group, eine wegweisende Entscheidung im Sinne der Landwirtschaft in Süddeutschland verkündet. Er schlug vor, den bestehenden Vertrag mit der Vion Food Group zur Übernahme der deutschen Standorte Buchloe, Crailsheim und Waldkraiburg sowie weiterer Gesellschaften aufzulösen – verknüpft mit der Zusage von Mitbewerber Westfleisch, diese Betriebe zu übernehmen. Es geht hier nicht um Tönnies, sondern um Bayern und die bayrischen Bauern
, betonte Tönnies während der Podiumsdiskussion. Die aktuelle Unsicherheit müsse beendet werden, um den Betrieben Planungssicherheit zu geben. Die Hängepartie muss ein Ende haben.
Mecklenburg-Vorpommern führt bundesweit erste Zertifizierung für Bauernhofpädagogik ein
Als erstes Bundesland in Deutschland führt Mecklenburg-Vorpommern ein Zertifizierungslabel für Bauernhofpädagogik ein. Damit sollen Qualitätsstandards erstmals klar definiert, überprüfbar gemacht und für Schulen, Kitas, Familien und weitere Einrichtungen sichtbar gemacht werden. Um die Qualitätsentwicklung langfristig zu sichern, hat das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern einen Werkvertrag mit dem LERNORT BAUERNHOF MV e.V. abgeschlossen. Für die Umsetzung stellt das Ministerium 40.000 Euro in 2024 und 50.000 Euro in 2025 bereit. Der Auftrag umfasst die Aufgabenbereiche Entwicklung einer landesweiten Strategie für das Zertifizierungslabel, Stärkung und Strukturierung des Netzwerks Lernort Bauernhof MV
sowie Aufbau einer Unterstützungsstruktur für Betriebe.
Landwirtschaftskammer Niedersachsen: Ergebnisse des Wirtschaftsjahrs 2024/25 - Nur Milchviehbetriebe profitieren von Volatilität der Märkte
Auf der Versammlung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) in Oldenburg am 20.11.2025 präsentierte der Kammerpräsident Gerhard Schwetje die Unternehmensergebnisse des abgelaufenen Wirtschaftsjahres 2024/25. Die Auswertung der rund 1.000 Bilanzen aus dem niedersächsischen Testbetriebsnetz zeigt, dass Marktfrucht-, Veredlungs- und Gemischtbetriebe im Vergleich zum Vorjahr deutliche Gewinneinbußen hinnehmen mussten, während die Futterbaubetriebe (Milchviehbetriebe) umso deutlicher von den Marktschwankungen profitierten. Nur die Milchviehbetriebe haben im zurückliegenden Wirtschaftsjahr ein Einkommensniveau erreicht, das eine ausreichende Eigenkapitalbildung zur Entwicklung der Betriebe ermöglicht hat
, fasste Schwetje diese Entwicklung zusammen.
Kann Musik das Wohlbefinden und die Milchproduktion steigern?
Ein neuer Beitrag des Ceva-Blogs ruminants.ceva.pro beschäftigt sich damit, inwieweit Musik das Wohlbefinden von Milchkühen verbessern und die Milchproduktion steigern kann.
Niedersachsens Schweinehalter brauchen Zukunft
Aus Sicht des Landvolks war 2025 ein Jahr, in dem sich alles um die Zukunft der Tierhaltung drehte. Bei der gemeinsamen Sitzung des Arbeitskreises Sauenhaltung und des Veredlungsausschusses wurde deutlich, wie sehr die Betriebe unter Druck stehen. Landvolk-Vizepräsident und Vorsitzender des Veredlungsausschusses, Jörn Ehlers, fasste es so zusammen: Tierhaltung war Thema des Jahres beim Landvolk.
Neben der Preisproblematik seien laut Ehlers, auch die Bürokratie und die unklaren Zukunftsperspektiven belastend. Die fehlende Förderung und mangelnde Baugenehmigungen bremsten jede Investition aus. Zudem stünden die Standards im Deckzentrum und in der Abferkelung auf dem Prüfstand. Christoph Frauenpreiß (CDU), Berichterstatter im Bundestags-Agrarausschuss, sieht in einer Vereinfachung des Bau- und Immissionsschutzrechtes den größten Hebel für den Umbau der Tierhaltung. Auch beim Tierhaltungskennzeichnungsgesetz sieht er klaren Änderungsbedarf: Die deutsche Landwirtschaft darf nicht schlechter gestellt werden.
IDF-Podcast: “Methan: Ein Problem oder eine Lösung?”
In der neuen Podcast-Episode "Methan: Problem or Solution" der International Dairy Federation (IDF) beleuchten Wilco Brouwer de Koning (NL) und Lynda McDonald (AU) die vielschichtige Rolle von Methan im Klimadiskurs, insbesondere im Hinblick auf die Tierhaltung. Gemeinsam mit den Experten Frank Mitloehner (UC Davis) und John Tauzel (Environmental Defense Fund) erörtern sie wissenschaftliche Fakten, Herausforderungen und mögliche Lösungsansätze für eine nachhaltige Landwirtschaft.
Neue Versorgungsempfehlungen für Milchkühe
Die GfE (Gesellschaft für Ernährungsphysiologie) hat ihr bisheriges System zur Futterbewertung (GfE 2001) grundlegend überarbeitet. Die neuesten Erkenntnisse zur Energie- und Eiweißversorgung laktierender Kühe führen zu zwei zentralen Änderungen: Statt der Nettoenergie Laktation (NEL) wird nun die umsetzbare Energie (ME) genutzt, und beim Protein zählt künftig das dünndarmverdauliche Protein (sidP) statt des bisherigen nutzbaren Rohproteins (nXp). Damit werden Futteraufnahme, Pansenverdauung und Nährstoffverwertung nun systematisch in die offiziellen Rationsberechnungen der GfE einbezogen, für eine leistungsnahe, ressourcenschonende Fütterung und präzisere Vorhersagen der Milchleistung. Ein proteinmarkt-Fachbeitrag von Prof. Dr. Katrin Mahlkow-Nerge zeigt, wie diese Neuerungen in der Praxis umgesetzt werden können – von Energiebedarf und Proteinsynthese bis hin zur optimalen Rationsberechnung.
Auf Basis des deutschen Vorschlags: EU-Mitgliedstaaten beschließen gemeinsame Position zur EUDR
Die EU-Mitgliedstaaten haben sich in Brüssel im Ausschuss der Ständigen Vertreterinnen und Vertreter auf eine allgemeine Ausrichtung des Rates zur EU-Verordnung für entwaldungsfreie Produkte (EUDR) verständigt. Mit der Abstimmung haben sich die Mitgliedstaaten auf ein Ratsmandat geeinigt. Nach der Positionierung des Europäischen Parlaments schließen sich die Trilogverhandlungen zwischen Vertretern von Parlament, Rat und der Kommission an. Das Trilogergebnis muss dann noch von Rat und Europäischem Parlament bestätigt werden, damit die Änderungen rechtzeitig vor dem in der aktuellen Fassung der EUDR vorgesehenen Anwendungsstart – bislang 30. Dezember 2025 – in Kraft treten können. Die Einigung über eine allgemeine Ausrichtung des Rates sieht Folgendes vor:
RWI-Studie: Informationskampagnen reduzieren Fleischkonsum dauerhaft – aber nicht bei allen Konsumenten
Newsletter zu den Themen Klimaschutz und vegetarische Küche können den Fleischkonsum dauerhaft reduzieren. Allerdings nur bei Menschen, die bereits wenig Fleisch essen. Das zeigt eine neue Studie des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung mit 1.400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern über einen Zeitraum von 14 Monaten. Wer tendenziell mehr Fleisch isst, ändert seine Gewohnheiten hingegen nicht.
Beitrag des Forum Moderne Landwirtschaft zu den "Zukunftsfeldern Landwirtschaft"
Im aktuellen Beitrag zu den Zukunftsfeldern Landwirtschaft
weist das Forum Moderne Landwirtschaft darauf hin, dass die Tierhaltung in Deutschland Vertrauen verdient. Denn Wertschätzung entstehe dort, wo Leistung sichtbar wird. Dies gilt insbesondere für die Tierhaltung, die wie kaum ein anderer Bereich im Spannungsfeld zwischen gesellschaftlichen Erwartungen, wirtschaftlichen Realitäten und politischen Rahmenbedingungen steht. Es brauche keinen Rückzug, sondern einen Aufbruch mit Betrieben, die zeigen, was heute möglich ist, mit Konsumentinnen und Konsumenten, die verstehen wollen und mit politischen Entscheidungen, die Planungssicherheit geben. Die vielen positiven Beispiele zeigen, wie Tierwohl, Herkunft, Energieeffizienz und Transparenz zusammenspielen, diese Geschichten müssten erzählt werden. Die Tierhaltung ist keine Rechtfertigungssparte, sondern eine Zukunftsbranche – auch am Standort Deutschland!

Bundesverband Rind und Schwein e.V.
Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung w.V.