BRS News
Mehr Tierwohl oder mehr Tierschutz? - Wofür sich die Deutschen eher engagieren wollen
Für welches Nachhaltigkeitsziel wollen sich die Menschen in Deutschland eher engagieren: Für das Tierwohl? Oder doch für den Umweltschutz? Auch die menschliche Gesundheit ist eines der Nachhaltigkeitsziele, das mit den anderen konkurrieren kann. Ein Forscherteam der Abteilung Marktforschung der Agrar- und Ernährungswirtschaft der Universität Bonn hat jetzt herausgefunden, dass die befragten Konsumenten eher bereit sind, mehr Geld für eine Salami mit dem Label Antibiotikafrei
auszugeben als für eine Salami mit der Auszeichnung Offener Stall
, das die Förderung des Tierwohls anzeigt. Die Ergebnisse sind nun im Journal Q Open
erschienen.
Schweiz gibt Entwarnung: Kein EHDV bei Rindern, Maßnahmen aufgehoben
Laut des Schweizer Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) konnte das Referenzlabor der World Organisation for Animal Health (WOAH) die Anfang Oktober in der Schweiz untersuchten Fälle nicht bestätigen. Mit diesem negativen Ergebnis gilt die Schweiz wieder offiziell frei von Epizootic HemorrhagicDisease Virus (EHDV). Entsprechend konnten die bisher getroffenen Maßnahmen aufgehoben werden. Die EDHV-Situation auf der iberischen Halbinsel und in Frankreich muss weiter beobachtet werden. Krankheitssymptome bei Rindern wie Fieber, Mattigkeit und Atembeschwerden, die auch bei der Blauzungenkrankheit auftreten, sollten diagnostisch auf eine mögliche EHDV-Infektion abgeklärt werden.
Nachweis der Blauzungenkrankheit im Landkreis Ammerland
In einem Schaf haltenden Betrieb im Landkreis Ammerland ist bei einem erkrankten und mittlerweile verstorbenen Schaf die Blauzungenkrankheit festgestellt worden. Dies bestätigt heute das Ergebnis der Untersuchung des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), das dem Niedersächsischen Landwirtschaftsministerium (ML) vorliegt. Bei dem Betrieb handelt es sich um eine Hobbyhaltung mit etwa 30 Schafen, der auf der Grundlage des EU-Tiergesundheitsrechtes gesperrt wurde. Derzeit dürfen also beispielsweise keine Tiere aus dem Bestand in andere Haltungen transportiert werden. Die weiteren Tiere zeigten keine Symptome. Auch einen weiteren amtlichen Verdacht gibt es derzeit in Niedersachsen nicht. Es handelt sich um den ersten Nachweis der Blauzungenkrankheit in Niedersachsen seit dem 13. September 2009.
Entdecke die Milch neu: ab Oktober geht es um den nachhaltigen Weg
Passen Nachhaltigkeit und Milch zusammen oder halten Kühe in Zukunft die Luft an? – Unser Let's do Zukunft-Team aus Tarik, Sarah-Sophie (Werkstudentin der Initiative Milch), Dr. Jakob Vicari sowie Koch Hannes Arendholz und zwei Influencer:innen besuchen Milchlandwirt:innen, die Teil umfangreicher Nachhaltigkeitsprogramme sind. Was sie auf ihren Höfen unternehmen und wie ihre Kühe diesen Sommer erlebt haben, erzählen wir auf der Website und auf Instagram. Pressearbeit und eine Belegung von Instore-Medien in Rewe-Märkten in Berlin und Hamburg begleiten das aktuelle Thema. Erste Eindrücke finden Sie schon hier.
Metaanalysen machen schlechte Studien nicht besser
Ernährungsstudien werden häufig kritisiert, weil sie Ergebnisse veröffentlichen, die auf Beobachtungen oder Befragungen von Studienteilnehmern beruhen. So werden zwar Korrelationen berechnet, die aber keine Ursachen statistisch absichern. Lebensführung, Vorerkrankungen und eine genetische Veranlagung sind schwer statisch zu erfassen und noch schwieriger statistisch zu korrigieren. Die Naturwissenschaft hat es da leichter: Umweltbedingungen und Ernährung werden standardisiert. Durch Veränderung eines Faktor sind dann leicht Kausalzusammenhänge statistisch zu schätzen; aber auch hier gibt es Sicherheitswahrscheinlichkeiten, mit der eine Hypothese gegen eine andere geschätzt wird. Die absolute Sicherheit gibt es nie. Derzeit macht eine Metaanalyse zum Milchkonsum und Kochenstabilität die Runde.
Rabobank: Kreditvergabe nach Nachhaltigkeitskriterien
Als Bank mit Fokus auf Finanzierungen im Agrar- und Lebensmittelbereich hat die Rabobank zusammen mit dem UN-Umweltprogramm den AGRI3 Fund ins Leben gerufen. Unterstützt werden zunächst Regionen in Südamerika und Asien – sprich, in Gebieten, in denen die Auswirkungen des Klimawandels deutlich stärker zu spüren sind als in Europa. Investitionen von drei bis 15 Millionen US-Dollar sollen langfristig gesehen Projekte in einer Größenordnung von zehn bis 150 Millionen US-Dollar fördern.
Gunstregionen haben Verantwortung für Ernährungssicherheit
Deutschland und Europa haben als landwirtschaftliche Gunstregion eine Verantwortung für die weltweite Ernährungssicherheit. Das hat kürzlich auch die FAO angemahnt und eine zu starke Extensivierung kritisch hinterfragt. Beim Kanzler scheint dieser globale Auftrag angekommen zu sein. Die Frage ist aber: Bei den zuständigen Ministerinnen und Ministern auch? Dem politischen Handeln nach zu urteilen sind Zweifel erlaubt. Die geplanten massiven Einsparungen im Budget sind da nur das aktuellste Beispiel
, schreibt Patrick Liste in einem Kommentar zum Erntedankfest.
Die fachlichen Zusammenhänge sind korrekt. Daher kommen auch warnende Stimmen aus Amerika zu den europäischen Extensivierungsplänen. Das KIT wirbt gar für eine starke Arbeitsteilung bei der Lebensmittelerzeugung, um Ressourcen zu sparen und das Klima zu schützen. Eine nette Idee, die neue Abhängigkeiten schafft und in unruhigen Zeiten eine unerfüllbare Vision bleiben wird.
Bekämpfung antimikrobieller Resistenz
Im Rahmen der World Antimicrobial Awareness Week (WAAW) veranstaltet das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit am 20. und 21. November 2023 das Diskussionsforum Combatting Antimicrobial Resistance - Strategies and Challenges
. Die Veranstaltung findet in Berlin-Wedding statt und wird online übertragen.
Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsprogramm hier. Für die Teilnahme vor Ort melden Sie sich bitte hier bis zum 5. November 2023 an. Bitte beachten Sie, dass die Konferenzsprache Englisch sein wird.
Die Beziehung zwischen Fruchtbarkeit, Gesundheit und Energiebilanz (BCS)
Ceva - Der BCS ist ein praktisches Managementtool, um den Körperfettanteil von Kühen zu bestimmen und Veränderungen im BCS sind ein guter Marker für die Energiebilanz einer Kuh. Schon 1992 stellte Jack Britt die Hypothese auf, dass der Verlust von BCS nach der Kalbung, also eine negative Energiebilanz, negative Einflüsse auf die Follikelentwicklung und damit die Fruchtbarkeit hat. Jahrzehnte später konnten auch weiterführende Studien das belegen.
Mehr zum Thema Fruchtbarkeit und einen praktischen Leitfaden für Ihren Betrieb finden Sie auf der Internetseite von Ceva Tiergesundheit.
Weiterentwicklung der Schweinehaltung braucht tragfähige Rahmenbedingungen
Der Umbau der Tierhaltung wird mit den bisher beschlossenen Gesetzeswerken nicht gelingen, kritisiert der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, auf dem DBV-Veredlungstag 2023 in Cloppenburg die bisherige Arbeit der Ampel-Regierung. Wir Bauern können noch mehr Tierwohl, aber dafür brauchen wir vollumfängliche politische Konzepte anstelle von lückenhaftem Stückwerk, das lediglich zur Verdrängung unserer heimischen Tierhaltung ins Ausland führt. Unsere Forderungen sind nach wie vor aktuell: Es braucht eine vollumfängliche Haltungs- und Herkunftskennzeichnung, eine Änderung im Immissionsschutzrecht sowie ein tragfähiges Finanzierungskonzept. Nach wie vor steigen täglich Betriebe aus der Schweinehaltung aus. Kaum einer investiert noch in neue Ställe
, betont Rukwied in seinem Eingangsstatement.