BRS News
VEZG-Preis feiert Jubiläum
AgE - Die Preisfindung der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) hat im Oktober ihr 25-jähriges Bestehen feiern können. Wie die VEZG mitteilte, wird seit Mitte Oktober 1998 regelmäßig eine Schlachtschweinepreisempfehlung veröffentlicht, die als Richtschnur für die Abrechnung der am deutschen Markt gehandelten Schweine genutzt wird. Der Vereinigungspreis, der keine Notierung ist, findet aber auch über die Grenzen Deutschland hinaus in Europa große Beachtung und hat mal mehr oder mal weniger Einfluss auf die Schweinepreise in anderen Mitgliedstaaten. Heute sind in der VEZG etwa 40 Erzeugergemeinschaften zusammengeschlossen, die insgesamt rund 13,3 Millionen Schlachtschweine und 8,4 Millionen Ferkel im Jahr vermarkten. Hinzu kommen mehr als 30.000 Schlachtsauen und annähernd 207.000 Schlachtrinder, für die es ebenfalls wöchentliche Preisfeststellungen gibt. Auch der Vieh- und Fleischhandel sowie viele Schlachthöfe nutzen die Preisempfehlungen als maßgebliche Informationsgrundlage für ihre Handelsaktivitäten.
Neue Versorgungsempfehlungen für Milchkühe
Nach mehr als 20 Jahren hat die Gesellschaft für Ernährungsphysiologie (GfE) neue Versorgungsempfehlungen für Milchkühe in einem 288-seitigen Buch veröffentlicht und im September einen Workshop zur Kommunikation und Umsetzung durchgeführt. Die bisherigen Empfehlungen entsprachen nicht mehr dem Stand der internationalen Forschung und wurden deshalb grundlegend überarbeitet. Deutschland verabschiedet sich von NEL und nutzbarem Rohprotein (nXP). Für alle Wiederkäuer ist die ME (umsetzbare Energie) künftig der Energiemaßstab, was als sehr vorteilhaft beurteilt wird. Es erfolgt eine klare Trennung von Futterbewertung und Bedarfsermittlung, d.h. dass mit der ME besser zwischen dem Energielieferungsvermögen der Futtermittel und dem Energiebedarf der Tiere unterschieden werden kann. Die auf dem Workshop vorgestellten Präsentationen können auf der Homepage der GfE abgerufen werden. Da die umfangreichen Empfehlungen erst in die Praxis umgesetzt werden müssen, ist mit einer Umsetzung nicht vor Oktober 2025 zu rechnen.
Ceres Award 2023: Sebastian Bützler gewinnt in der Kategorie "Rinderhalter"
Sebastian Bützler bewirtschaftet gemeinsam mit seinem Vater einen Milchviehbetrieb mit 200 Kühen in Bad Münstereifel. Während der Vater sich um das Jungvieh und Kälber kümmert, ist Bützler für Milchkühe, Außenwirtschaft und die gesamte Organisation im Betrieb verantwortlich. Da die Familie ihr Haupteinkommen mit Milchviehhaltung einnimmt, hat Bützler ihre Wirtschaftlichkeit besonders im Blick. Und die Zahlen zeigen, dass er nicht nur bei der Milchleistung, sondern auch bei den Produktionskennzahlen zu Fruchtbarkeit und Grundfutter auf einem sehr guten Weg ist. Der 40-jährige Landwirtschaftsmeister teilt seinen Spaß an der Arbeit regelmäßig auf Social-Media-Kanälen.
Ceres Award 2023: Henning Cloer gewinnt in der Kategorie "Schweinehalter"
Henning Cloer bietet seinen Aufzuchtferkeln und 1.000 Mastschweinen nicht nur Stroh an. Vielmehr praktiziert der 47-jährige Landwirt aus Werl in Nordrhein-Westfalen erfolgreich ein Strohhaltungskonzept. In den letzten vier Jahren hat er seine konventionellen Schweineställe auf das besonders tier- und umweltgerechte Xaletto-System umgestellt. Hier fällt keine Gülle an und es riecht kaum. Die mit Ringelschwanz aufgezogenen und gemästeten Schweine werden über ein Markenfleischprogramm vermarktet. Damit kann Henning Cloer auch die mit der Strohhaltung verbundenen höheren Kosten weitgehend ausgleichen.
Kaniber zur neuen Thünen-Studie zur Flächennutzung: „Landwirtschaftliche Flächen werden gebraucht“
Eine neue Studie des Instituts für Lebensverhältnisse in ländlichen Räumen am bundesdeutschen Thünen-Institut bestätigt die Forderung von Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber, die vielfältigen Nutzungsansprüche an landwirtschaftliche Flächen in Deutschland besser in Einklang zu bringen. Gemäß der Studie droht in Deutschland der Verlust von rund 300.000 Hektar Anbaufläche bis zum Jahr 2030. Kaniber forderte in diesem Zusammenhang erneut, bei naturschutzfachlichen Ausgleichsmaßnahem vorrangig produktionsintegriert vorzugehen, also Produktion und Umweltschutz gleichzeitig zu betreiben. Darüber hinaus sollen Photovoltaik-Anlagen primär auf Dachflächen und bereits versiegelten Flächen realisiert werden. Die geplante Stilllegung von vier Prozent der Ackerfläche gehöre abgeschafft.
Der BRS begrüßt die Proteinstrategie von Lidl, wünscht sich aber abgesicherte Fakten und mehr Zusammenarbeit in der Kette
Der Lebensmitteldiscounter Lidl hat eine Proteinstrategie vorgestellt. Gleichzeitig wird eine Preisanpassung von hauseigenen Vemondo-Produkten angekündigt. Vor dem Hintergrund der Diskussionen um den GreenDeal und den damit verbundenen Berichtspflichten ist die Strategie nachvollziehbar. Allerdings überzeugen die Argumente den Bundesverband Rind und Schwein e.V. (BRS) nicht. Als Ziel nennt Lidl u.a. eine Ausrichtung auf eine bewusste Ernährung
, die u.a. mit den sich ändernden klimatischen Bedingungen und der Notwendigkeit, innerhalb der planetarischen Grenzen zu wirtschaften, begründet wird. Wer so argumentiert, muss auch Fakten liefern
, ist Dr. Hammer, Geschäftsführerin des BRS überzeugt. Was bringt eine Verschiebung der Proteinverhältnisse zu Gunsten pflanzlicher Proteine dem Klima und der Gesundheit wirklich?
Projektergebnisse liegen vor: „Standardisierung der Erfassung von Nachhaltigkeitskennzahlen landwirtschaftlicher Betriebe“
Der Abschlussbericht zum Projekt Standardisierung der Erfassung von Nachhaltigkeitskennzahlen landwirtschaftlicher Betriebe
ist gerade veröffentlicht worden. Das von der DBU geförderte und vom KTBL und der Regionalwert Leistungen GmbH gemeinsam durchgeführte Projekt hatte zum Ziel, herauszuarbeiten, in welchen betrieblichen Dokumentationen die landwirtschaftlichen Leistungskennzahlen für die Erfassung der betriebswirtschaftlichen Nachhaltigkeitsperformance bereits vorhanden sind. Durch das Projekt konnten wir die theoretische Grundlage für die Entwicklung von technischen Schnittstellen für die Datenübernahme schaffen.
Infoveranstaltungen zum neuen Zuchtwert für die Rasse Deutsche Holsteins: RZÖko
Carsten Scheper (Ökologische Tierzucht gGmbH) wird eine Erläuterung zur Idee und zur Entwicklung des Zuchtwertes geben. Ihn wird der Bio-Landwirt Guido Simon unterstützen, der bei der Gestaltung des neuen Zuchtwerts aus Sicht eines Landwirts und Züchters für die ÖTZ mitgewirkt hat. Leen Pohlman (vit) wird darüber hinaus erläutern, wie sich die einzelnen Aspekte des neuen Indexes auf die Zucht und die Bullenselektion auswirken werden und welcher Zuchtfortschritt in den einzelnen Merkmalen zu erwarten sein wird. Aufzeichnungen der Beiträge werden auf dem Youtube-Kanal der ÖTZ veröffentlicht.
Die Veranstaltungen werden vom ÖTZ in Kooperation mit vit und BRS durchgeführt.
BDL bezeichnet geplante GAK-Kürzungen als demokratieschädlich
BDL - Anne-Kathrin Meister hält die angekündigten Kürzungen der Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes
(GAK) für brandgefährlich. Rund 40 Prozent will der Bund hier 2024 einsparen und obendrein den Sonderrahmenplan Förderung der ländlichen Entwicklung
streichen. Bevor der Bundestag darüber final entscheidet, muss klar sein, was das fürs Land und die Menschen bedeutet
, sagt die stellv. Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend e.V. (BDL).
Optimierte Fütterungsstrategien für trockenstehende Milchkühe in Betrieben mit mittlerer Herdengröße
Ein richtiges Trockenstehermanagement ist grundlegend für die Gesundheit, Leistung und Reproduktion einer Kuh. Ziel ist es, die Kühe in die richtige Ausgangslage für die nächste Laktation zu bringen und Stoffwechselerkrankungen nach dem Abkalben vorzubeugen. Joseph Mautner und Prof. Dr. Gerhard Bellof von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf präsentieren in einem aktuellen proteinmarkt-Fachbeitrag eine Studie, die sich mit folgender Fragestellung befasst: Kann mithilfe einer Vorrats-TMR auch in mittleren Milchviehherden eine zweiphasige Trockenstehzeit erfolgreich und arbeitswirtschaftlich vertretbar durchgeführt werden? Des Weiteren wird untersucht, wie sich unterschiedliche DCAB-Werte in Trockensteherrationen auf die Gesundheit (nach dem Abkalben) und die Milchleistung in der Folgelaktation auswirken.