BRS News
Klimaschutz: Humus als riesiger CO2-Speicher
Der Aufbau von 0,1 Prozent Humus pro Hektar entspricht einer Bindung von drei bis sechs Tonnen CO2 je Hektar. Das sollte honoriert werden,
findet der Journalist Ulrich Graf vom Wochenblatt aus Bayern. Tatsächlich gehen die Meinungen hierzu auseinander.
- Landwirtschaftliche Böden eignen sich nicht für langfristige CO2-Sequestrierungen (SCHULZ 2008; In: Mögliche Beiträge der Landwirtschaft zum Klimaschutz. Localland&soilnews no.24/25 I/08)
- Der C-Einbau in die org. Bodensubstanz vollzieht sich außerordentlich langsam (jährlich 0 bis < 1 t C/ha) und ist ausgesprochen ineffektiv (Einbaurate 10-20%; KÖRSCHENS et al. 2014).
Hinzu kommt, dass der Bodenhumus ein empfindliches C-Depot ist, das sehr schnell zur CO2–Quelle werden kann. Mehr Informationen hierzu in Agrarfakten.
Landwirtschaftsdialog im Kanzleramt: Gesellschaft und Landwirtschaft wieder näher zusammenbringen
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner haben am Montag rund 40 landwirtschaftliche Verbände zu einem dreistündigen Gespräch im Kanzleramt getroffen, um sich über die aktuelle Lage der Landwirtschaft auszutauschen. Der Bundesverband Rind und Schwein e.V. wurde durch die Vorstandsmitglieder Josef Hannen und Paul Hegemann vertreten.
Im Mittelpunkt des Gesprächs standen die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Agrarbranche und die Wertschätzung ihrer Arbeit, aber auch ie Frage, wie die gesellschaftlichen Ansprüche besser verknüpft werden können mit der landwirtschaftlichen Praxis im Stall und auf dem Feld.
Improvac: 45 Impftechniker bis Mitte 2020
Um den Mästern das Impfen gegen Ebergeruch schmackhafter zu machen und das Einhalten der optimalen Impfzeitpunkte zu garantieren, bietet Improvac-Hersteller Zoetis seit kurzem einen Impfservice inklusive Erfolgskontrolle an. Während des diesjährigen Kongresses der Praktizierenden Tierärzte (bpt) in München erläuterte das Unternehmen dazu weitere Details. Das Ziel von Zoetis ist, bis Mitte 2020 ca. 10 % des Marktes abzudecken. Das entspricht einer Impfkapazität von rund 1,7 Mio. gegen Ebergeruch geimpften Jungebern.
Änderung der Tierschutznutztierhaltungsverordnung verschoben?
Aufgrund einer Vielzahl von Änderungsanträgen ist der Entwurf zur Novelle der Tierschutz-Nutztierverhaltung wohl vorerst vom Tisch
, informiert Uwe Bräunig für agrarheute
. Eine rechtliche Stellungnahme soll den Entwurf als verfassungswidrig eingestuft haben, weil in das Grundrecht auf Eigentum und Berufsfreiheit eingegriffen werde. Bräunig geht davon aus, dass der Bundesrat nicht wie geplant am 20. Dezember über den Verordnungsentwurf entscheiden wird.
Volles Haus bei der LfL-Jahrestagung zur Schweinehaltung
Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) hat bei ihrer traditionellen Jahrestagung gestern in Ergolding das richtige Gespür für die aktuellen Diskussionen bewiesen: mehr als 250 Teilnehmer folgten der Einladung. Schweinehaltung – Neue Herausforderung meistern!
unter diesem Motto hat die LfL gemeinsam mit der EGZH Bayern, dem LKV Bayern, der Ringgemeinschaft Bayern und der ALB Bayern Lösungen auf drängende Fragen angeboten. Wie stellen sich aktuell die Marktchancen dar, wo stehen bayerische Schweinehalter im Vergleich zu den großen europäischen Erzeugern von Schweinefleisch wie Spanien, Frankreich oder Dänemark und den Niederlanden? Der Verbraucher legt zunehmend Wert auf Tierwohl und verschiedene Labels greifen diese Wünsche auf. Die Schweinehalter haben die Schwierigkeit beim Stallbau bereits jetzt für die nächsten 10-15 Jahre vorzudenken. Ein Neubaukonzept muss flexibel und wandelbar sein, dass beispielsweise ein Hofnachfolger ohne große Umbauten für Auslauf oder Stroheinstreu im Premium- oder Biomarkt einsteigen kann.
Im Internet finden Sie dazu weitere Links, den Tagungsband und Fotos zum Download.
DIN bearbeitet neues internationales Normungsprojekt zu vegetarischen und veganen Produkten
Wann dürfen Lebensmittel als vegan oder vegetarisch bezeichnet werden? Diese zentrale Frage wird zeitnah im Fokus eines neuen Normungsvorhabens der internationalen Normungsorganisation (ISO) sein. Unter dem Titel Food suitable for vegetarians / vegans
werden auch bei DIN die Arbeiten an der ISO 23662 aufgenommen. Dafür wird eigens ein neuer Arbeitsausschuss Vegetarische und vegane Lebensmittel
im Normenausschuss Lebensmittel und landwirtschaftliche Produkte eingerichtet. Teilnehmer aus der Wirtschaft, dem Tierschutz und aus Verbänden arbeiten in dem Ausschuss mit.
Man könnte sich viel Arbeit sparen, wenn man sich an den Leitsätzen für vegane und vegetarische Lebensmittel mit Ähnlichkeit zu Lebensmitteln tierischen Ursprungs
orientieren würde. Allerdings handelt es sich auch bei diesem Papier um einen Kompromissvorschlag, der nicht im Interesse der deutschen Fleischerzeuger sein kann. Zwar ist es in Deutschland nicht möglich, Nachbauprodukte aus Pflanzen als Fleisch
zu bezeichnen, für "Schnitzel" gilt das aber derzeit nicht.
Leserreise „Milchproduktion in Israel“ (29.03. bis 05.04.2020)
Obwohl mehr als die Hälfte Israels Wüste ist, Futtermittel stark begrenzt sind und die Temperaturen auf über 45 °C steigen können, melken die israelischen Milcherzeuger im Schnitt über 11.000 kg. Der Schlüssel die guten Milchleistungen in Israel liegen in einem durchdachten Management und einer guten technischen Ausstattung. Das kleine Land am Mittelmeer gilt als Start-Up-Nation und High-Tech-Schmiede. Davon profitiert auch die Landwirtschaft. Die knapp 120.000 Milchkühe des Landes leben überwiegend in offenen, mit Kompost eingestreuten Laufställen. Aufgrund des warmen Klimas gehören Ventilatoren und Verdunstungsanlagen dort zur Standard-Ausstattung. Durch Selektion auf Hitzetoleranz können die Israeli-Holstein-Kühe zudem besser mit der Hitze umgehen.
Die israelische Milchproduktion können Sie auf unserer siebentägigen Fachreise vom 29. März bis 5. April 2020 live auf verschiedenen Betrieben miterleben - fahren Sie mit! Anmeldeschluss ist am 10. Dezember 2019.
Gelingt der Spagat zwischen Wettbewerbsfähigkeit und Tierwohl in der Milchviehaltung?
Deutschlands Milchbauern stehen vor der Herausforderung, einerseits im internationalen Wettbewerb zu bestehen und andererseits hohen gesellschaftlichen Anforderungen auch mit Blick auf das Tierwohl gerecht zu werden. DBV-Vizepräsident Karsten Schmal stellt hierzu fest: Klar ist, dass nur mit Kühen, die gesund sind und sich wohlfühlen, wirtschaftlich erfolgreich Milch erzeugt werden kann. Insbesondere junge Landwirtinnen und Landwirte stehen jedoch bei Investitionsentscheidungen in moderne Tierhaltungssysteme vor der Herausforderung, dass Sie nicht wissen, ob diese Systeme auch in Zukunft von Gesellschaft und Politik akzeptiert werden.
Karsten Schmal zog folgendes Fazit aus der Veranstaltung: "Das Symposium hat die Notwendigkeit einer nationalen Nutztierstrategie auch für die Milchviehhaltung deutlich aufgezeigt. Diese Strategie muss unseren Tierhaltern eine Perspektive geben, Gesellschaft und Marktpartner einbinden sowie politische Verlässlichkeit schaffen.
Die Anpassung an den Klimawandel ist für die Zukunft der Landwirtschaft in Europa von entscheidender Bedeutung
EUA - Der vergangene Sommer hat mit Hitzewellen und extremen Wetterereignissen neue Klimarekorde gebrochen und erneut gezeigt, wie wichtig die Anpassung an den Klimawandel ist. Die Europäische Umweltagentur (EUA) hat Anfang des Monats einen neuen Bericht veröffentlicht, der die Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft in Europa beschreibt. Und die Szenarien sind düster.
Tierwohltagung: „Transformationsprozesse der intensiven Nutztierhaltung – Was wollen, können und müssen wir ändern?“
Mitte Oktober fand an zwei Tagen in Göttingen die 2. Tierwohltagung unter dem Titel Transformationsprozesse der intensiven Nutztierhaltung – was wollen, können und müssen wir ändern?
statt. Die Tagung wurde von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert. Das Programm wurde von den DoktorandInnen des Promotionsprogramms Animal Welfare in Intensive Livestock Production Sytems
gestaltet. Die Vorträge stehen jetzt als Video und oder Präsentation online zur Verfügung.