BRS News
Baden-Württemberg: Corona-Verordnung für Schlachtbetriebe teilweise gekippt
Der Verwaltungsgerichtshof (VGH) Baden-Württemberg hat mit Beschluss vom 30. Juli 2020 dem Eilantrag eines Schlachtbetriebs gegen die Corona-Verordnung Schlachtbetriebe und Fleischverarbeitung vom 7. Juli 2020 teilweise stattgegeben. Die uneingeschränkte Pflicht, sämtliche Mitarbeiter eines Schlachthofs zweimal pro Woche auf Corona testen zu müssen, sei unverhältnismäßig. Der 1. Senat des VGH hat die zweimalige Pflichttestung pro Woche ab dem 10. August vorläufig außer Vollzug gesetzt. Die Betriebe müssten die Möglichkeit haben, im Einzelfall Ausnahmen beantragen zu können z.B., wenn Betriebe ein Hygienekonzept umsetzten, mit dem auf die zwei Testungen pro Woche für sämtliche Beschäftigten zum Teil verzichtet werden könne oder bauliche Bedingungen eine räumliche Trennung von Verwaltungs- und Schlachtbetrieb-Mitarbeitern*innen gewährleisten.
Schäden durch Wolfsrisse kaum mehr beherrschbar
![BRS-Weideschild: Wölfe fressen kein Gras BRS-Weideschild: Wölfe fressen kein Gras](/images/sizes/240x240/brs/weideschild-1.png)
Die neuesten Zahlen der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) bewertet der Deutsche Bauernverband (DBV) als Alarmsignal. Die Zahl der bei Wolfsangriffen getöteten und verletzten Weidetiere nimmt weiter dramatisch und exponentiell zu, 2019 erneut um 40 Prozent
, stellt Bernhard Krüsken, Generalsekretär des DBV, fest. Es ist nicht akzeptabel, dass diese vorhersehbare Entwicklung von Seiten des Naturschutzes mit Achselzucken hingenommen wird. Die Taktik des Verharmlosens und Verniedlichens der massiven Schäden ist unverantwortlich. Wir müssen jetzt endlich den Einstieg in die ernsthafte Bestandsregulierung beim Wolf finden
, so Krüsken. Nach den Zahlen der DBBW wurden 2019 bei 887 Wolfsübergriffen 2.894 Nutztiere verwundet oder getötet - darunter mehr als 2.500 Schafe und Ziegen, aber auch Rinder und Pferde.
Improvac Online-Seminar
Am 18. und 25. August um 10.00 Uhr findet ein Online-Seminar zum Thema Improvac: Entscheidungshilfen aus der Praxis
statt. Das Seminar stellt den Einsatz von Improvac als Alternative zur betäubungslosen Kastration vor. Neben allgemeinen Hinweisen zu Wirkungsweise und Konzept der Kastration durch Impfung wird besonderer Wert auf die Sicht der Praxis gelegt: Wichtige Stichworte sind Aufstallung bzw. Gruppenführung, Fütterung und Vermarktung.
34 Schweizer Mutterkuh-Rassen im Portrait
Laut dem Verband Mutterkuh Schweiz leben in der Schweiz rund 100'000 Mutterkühe. 34 verschiedene Mutterkuh-Rassen werden in der Schweiz gehalten, die basierend auf den Informationen von Mutterkuh Schweiz in Kurzportraits vorgestellt werden.
ASP: Neue Zelllinie ermöglicht schnellen Nachweis
Wissenschaftler haben eine neue Zelllinie identifiziert, die zur Isolierung und zum Nachweis des lebenden ASP-Virus verwendet werden kann. Die neue Methode minimiere den Bedarf an Proben von lebenden Tieren und ermögliche einen leichteren Zugang zu Veterinärlabors, die das Virus diagnostizieren müssen, so der Agricultural Research Service (ARS) des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA). Für einen wirksamen Nachweis des lebenden ASP-Virus war es bisher notwendig, für jeden diagnostischen Test Blutzellen von einem lebenden Spenderschwein zu entnehmen, da die Zellen nur einmal verwendet werden konnten. Die neue Zelllinie kann nun kontinuierlich repliziert und eingefroren werden, um Zellen für die zukünftige Verwendung zu erzeugen.
Thüringen unterstützt Investitionen in Tierwohlställe
Agrarstaatssekretär Torsten Weil übergab an die Agrargenossenschaft Königshofen eG in Heideland einen Förderbescheid über 625.402 Euro für den Bau eines Strohschweinestalls. Der Staatssekretär betonte, dass das Land Thüringen die gesellschaftliche Forderung nach mehr Tierwohl unterstützt und Investitionen in Tierwohlställe fördert. Das Vorhaben wird vom Land über das Agrarinvestitionsförderprogramm (AFP) der Investitionsförderung landwirtschaftlicher Unternehmen (ILU) unterstützt.
Werkvertragsverbotsgesetz: "Zerschlagung der kleinen und mittelständischen Strukturen der Fleischwirtschaft"
Ist der Entwurf zum Verbot sog. Werksverträge in der Fleischbrache mit heißer Nadel gestrickt? Das jedenfalls behaupten Vertreter der Landwirte und der Fleischwarenindustrie gleichermaßen. Sie befürchten weitreichende Auswirkungen für die Veredlungsbranche in Deutschland. Wir wehren uns nicht gegen das Verbot der Werkverträge und haben kein Problem mit den meisten im Gesetz vorgesehenen arbeitsschutzrechtlichen Vorgaben und auch nicht mit der elektronischen Arbeitszeiterfassung
, erklärte VDF-Hauptgeschäftsführerin Dr. Heike Harstick. Die zentrale Vorschrift zum Verbot von Werkverträgen sei allerdings sehr uneindeutig gefasst und greife massiv in die gesellschaftsrechtlichen Strukturen der Unternehmen ein. Kooperationen und Gemeinschaftsunternehmen würden damit faktisch verboten, und je nach Auslegung wären auch Lohnschlachtungen oder Markenfleischprogramme, bei denen mehrere Unternehmen in der Kette zusammenarbeiteten, in der heutigen Form nicht mehr möglich.
Das alles hat mit Arbeitsschutz absolut nichts zu tun", kritisierte Harstick in einer Stellungnahme zum Gesetzesentwurf.
Ferkelkastration: Wettbewerbsnachteile für deutsche Erzeuger
Mandes Verhaagh vom Thünen-Institut für Betriebswirtschaft in Braunschweig hat unter Verwendung der agri benchmark Daten im Rahmen eines internationalen Kostenvergleich der in Dänemark, Deutschland und den Niederlanden zugelassenen Narkoseverfahren und unter Berücksichtigung der nationalen Tierschutzbestimmungen die betriebswirtschaftlichen Auswirkungen der betäubungslosen Ferkelkastration in den einzelnen Ländern untersucht, um Rückschlüsse auf die Veränderungen der Wettbewerbsfähigkeit zu ziehen. Laut Verhaagh zeigen die Auswertungen, dass die unterschiedlichen Tierschutzvorgaben bei der Kastration dazu führen, dass die Ferkelerzeugung in Dänemark und den Niederlanden deutlich rentabler wird als in Deutschland. Das führe dazu, dass sich der Strukturwandel in Deutschland deutlich verschärfe, so Verhaagh. Die Ergebnisse wurden in einem Kurzvideo zusammengefasst.
Brasilien: Preise für Schweinefleisch steigen auf Rekordhoch
In Brasilien prägen zurzeit eine reduzierte Produktion von Schweinefleisch bei gleichzeitig hoher Nachfrage den Markt. Wie das Internetportal EuroMeat News berichtet, stiegen die Preise für Schweinefleisch daher laut dem Center of Advanced Studies in Applied Economics (CEPEA) im Juli auf ein Rekordniveau. Der Durchschnittspreis für Schweinefleisch stieg um über 40% und erreichte mit 1,15 bis 1,20 US-Dollar pro Kilo den höchsten Stand der letzten 18 Jahre. Nach Angaben der CEPEA hat die Wiedereröffnung des Handels nach den durch die Coronavirus-Pandemie erzwungenen Isolierungsmaßnahmen in letzter Zeit zu einem Anstieg der lokalen Nachfrage geführt. Trotzdem exportiert Brasilien weiterhin stark, was das inländische Angebot weiter einschränkt. In den ersten drei Juliwochen hat Brasilien nach Angaben des Außenhandelssekretariats bereits 53.200 Tonnen Schweinefleisch exportiert.
APP beim Schwein: Internationaler Expertenaustausch
Weltweit sind neunzig Prozent der Schweinehaltungsbetriebe von Atemwegserkrankungen betroffen. Ein häufig beteiligter Erreger ist Actinobacillus pleuropneumoniae. Je nach Serotyp und Virulenz führt die Infektion zu akuten und hochgradigen Erkrankungen mit hohen Todesraten. In vielen Fällen kommt es jedoch zu einem subklinischen Infektionsverlauf, was es besonders schwierig macht, die Infektion in den Griff zu bekommen. Schweinepraktiker und Wissenschaftler in vielen Ländern beschäftigen sich intensiv mit dem Erreger und der Infektion, um Diagnostik und Prophylaxe zu verbessern. Mit einer dreiteiligen Web-Seminarreihe bekommen Tierärzte zahlreiche Informationen rund um den Erreger APP.