Neuseeland: Klimaforscher plädieren für eine neue Bewertung von Methan
Eine aktuelle Studie hat einen neuen Weg vorgeschlagen, wie das Treibhausgas Methan, das einen Großteil des neuseeländischen Beitrags zum Klimawandel ausmacht, berücksichtigt werden kann. Die Art und Weise, in der Methan mit anderen Treibhausgasen, insbesondere dem langlebigeren Kohlendioxid, verglichen wird, wird seit Jahrzehnten diskutiert. Professor Dave Frame, Direktor des neuseeländischen Forschungsinstituts für Klimawandel an der Victoria-Universität, sagte, der gegenwärtige Ansatz sei durch den Versuch entstanden, klimarelevante Gase miteinander vergleichen zu können - in Form der CO2-Äquivalenz. Die soeben veröffentlichte Studie, die von Frame und Kollegen aus Victoria, der Universität Oxford und der Universität Reading in Großbritannien sowie dem norwegischen Zentrum für internationale Klima- und Umweltforschung mitverfasst wurde, zeige vor allem, dass die langfristigen Auswirkungen von Methan auf das Klima in der bisherigen Betrachtung überbewertet wurden. Methan hat eine starke Heizwirkung, ist aber kurzlebig, während CO2 eine schwächere, aber fast permanente Wirkung auf die Temperaturen hat
, sagte Frame. Im Grunde genommen ist CO2 ein Vorratsschadstoff, der sich in der Atmosphäre anreichert. Methan ist ein Strömungsschadstoff, der etwa ein Jahrzehnt nach dem Auftreten von Emissionen verschwindet.
Frame argumentierte, dass der bisherige Ansatz das Risiko birgt, bei Klimaschutzmaßnahmen die Methanemissionen anstelle von Kohlendioxid überzubewerten. Dies hätte fatale Auswirkungen für den Klimaschutz.
Derweil soll in Neuseeland eine unabhängige Kommission zum Klimawandel eingerichtet werden, deren Aufgabe es sein wird, zu prüfen, ob und inwieweit der Landwirtschaftssektor in das neuseeländische Emissionshandelssystem (ETS) einbezogen werden soll.