BRS News
Weniger Nutztierhaltung löst nicht die Klimaprobleme
Dr. Thanawat Tiensin, FAO-Direktor für Tierproduktion und Tiergesundheit, und Dr. Dominik Wisser, FAO-Systemanalyst, fordern im SUS-Interview mehr Effizienz in der Nutztierhaltung. Nur so lassen sich einerseits die Treibhausgasemissionen senken und andererseits 10 Mrd. Menschen ernähren. Ein verringerter Konsum von tierischen Lebensmitteln oder die Umstellung auf eine vegane Ernährung wird einen geringeren Einfluss auf die globalen Gesamtemissionen haben als oft behauptet wird.
Und: Reduzieren der Lebensmittelverluste bringt mehr als Fleischverzicht (FAO: Pathways towards lower emissions
)
ITW: Neue Registrierungsphase für Aufzüchter gestartet
(c)SuS - Am 2. Mai 2024 ist die neue Registrierungsphase der Initiative Tierwohl (ITW) für Ferkelaufzüchter gestartet. Im Zeitraum vom 2. Mai bis zum 30. Mai können die Bündler neue Betriebe, die bislang nicht am Programm teilgenommen haben, für die ITW anmelden. Die Bündler habe bis zum 4. Juni 2024 Zeit, die Anmeldungen in die Datenbank einzugeben.
Agrarministerin Kaniber kritisiert feststeckende Tierhaltungskennzeichnung
Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber weist in einer Pressemeldung darauf hin, dass das Tierhaltungskennzeichnungsgesetz erhebliche Regelungslücken habe und in der jetzigen Form keinen Beitrag zum Umbau der Tierhaltung leiste. Nach dem Ampel-Vorschlag sollen alle Betriebe, die Mastschweine halten, bis Ende Juli dieses Jahres eine Kennziffer entsprechend der Haltungsform der Schweine erhalten. Beim Verkauf tierischer Produkte gelte die Kennzeichnung nur für Frischfleisch vom Schwein und damit lediglich für ein sehr kleines Segment. Bayern und Baden-Württemberg und andere Bundesländer haben sich in einem Schreiben an Bundesminister Özdemir gewandt. Sie fordern den Bund nochmals mit Nachdruck, auch im Hinblick auf die Reduzierung des bürokratischen Aufwands für die Landwirte, auf, das Gesetz aufzuheben, zumindest aber die vorgegebenen Termine mindestens um ein Jahr zu verschieben.
Neues Förderprogramm kaum gefragt
Das Interesse am Bundesprogramm zur Förderung des Umbaus der Tierhaltung hält sich weiter in Grenzen. Wie das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) mitteilt, sind bis zum 7. Mai insgesamt 75 Anträge von schweinehaltenden Betrieben auf investive Förderung mit einem Fördervolumen von knapp 50 Mio. € in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) eingegangen. Davon stammen 29 aus Niedersachsen, 15 aus Bayern und 14 aus Baden-Württemberg.
Herabstufung des Schutzstatus des Wolfs
(hib/NKI) Die CDU/CSU-Fraktion verlangt in einem Antrag (20/11431) mehr Tempo bei der Umsetzung der Herabstufung des Wolfes von einer bisher strenggeschützten Art
auf eine geschützte Art
. Die Bundesregierung soll dem Vorschlag der EU-Kommission (KOM (2023) 799) vom Dezember 2023 und der Entschließung des Europäischen Parlaments (2022/2952 (RSP)) vom 24. November 2022 unverzüglich zustimmen
. Außerdem wird die Bundesregierung dazu aufgefordert, darauf hinzuwirken
, dass die Europäische Union als Vertragspartei eine frühere außerordentliche Sitzung des Ständigen Ausschusses der Berner Konvention beantragt, die vor dessen nächster regulären Tagung im Dezember 2024 stattfindet, und bei der die Überführung des Wolfs von Anhang II in Anhang III des Übereinkommens von Bern vorgeschlagen werden soll. Nach dem Inkrafttreten der Änderung der Anhänge des Übereinkommens von Bern solle die Bundesregierung für eine unverzügliche entsprechende Herabstufung des Schutzstatus des Wolfs in der europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie von Anhang IV nach Anhang V
sorgen.
Vion-Schlachtbetriebe beeindrucken politische Besucher aus Stuttgart und München
Tierschutz, Nachhaltigkeit und Regionalität – haben beim Lebensmittel Fleisch für Verbraucher immer höhere Priorität. Folgerichtig standen sie auch im Fokus, als Abgeordnete der Landtage in Baden-Württemberg und Bayern dieser Tage gleich drei Vion-Betriebe in Crailsheim, Waldkraiburg und Landshut besuchten.
EFSA-Studie zum Überleben des ASP-Virus in Futtermitteln, Einstreumaterialien und mechanischen Vektoren sowie ihre Rolle bei der Virusübertragung
In einer neuen EFSA-Studie zum Überleben des ASP-Virus in Futtermitteln, Einstreumaterialien und mechanischen Vektoren sowie ihre potenzielle Rolle bei der Virusübertragung konnte festgestellt werden, dass der Nachweis des infektiösen Virus in den meisten untersuchten Materialien eher begrenzt, der Nachweis des viralen Genoms aber über den gesamten Untersuchungszeitraum möglich war. Bei niedrigeren Temperaturen war das Virus über mehrere Tage oder sogar Wochen auf Futtermitteln stabil, insbesondere auf Rüben und Kartoffeln. Gras, Grassilage und Maissilage erlaubten zu keinem Zeitpunkt eine Re-Isolierung des Virus. Die Untersuchungen zur Nachweisbarkeit des Virus in Arthropoden zeigten, dass das Virus im Allgemeinen über einen bestimmten Zeitraum nachweisbar ist, der von der Temperatur und der aufgenommenen Menge abhängt. Die Nachweisbarkeit des Virus in Stallfliegen übertraf mit über 168 Stunden bei kühlen Temperaturen die Erwartungen. Der Fütterungsversuch führte nicht zu einer Infektion von Schweinen. Die Aussagekraft dieser Proof-of-Concept-Studie ist laut EFSA jedoch begrenzt.
ASP: Neuer epidemiologischen Jahresbericht der EFSA
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat ihren jüngsten epidemiologischen Jahresberichts zur Afrikanischen Schweinepest (ASP) veröffentlicht. Im Jahr 2023 waren 14 EU-Mitgliedstaaten betroffen. Bei Hausschweinen gab es 2023 die meisten Ausbrüche der ASP seit 2014. Die Zahl der Ausbrüche bei Wildschweinen im Jahr 2023 stieg im Vergleich zum Vorjahr um 10 %. Das Virus wurde zum ersten Mal in Schweden und Kroatien eingeschleppt und breitete sich auf neue Gebiete in Italien aus. Nach einer zweijährigen Unterbrechung trat es auch in Griechenland wieder auf. In Deutschland, Ungarn und der Slowakei verbesserte sich die epidemiologische Situation und die Zahl der Ausbrüche bei Wildschweinen ging zurück. Auffällig war die starke Saisonalität des Ausbruchgeschehens; 88 % der Fälle wurden zwischen Juli und Oktober gemeldet. Die Gesamtfläche der Restriktionszonen blieb trotz der Ausbreitung in bisher nicht betroffene Regionen relativ unverändert; für die Sperrzone III wurde sogar ein Rückgang um 4 % berechnet. Nach Schätzungen der Wissenschaftler sind in der EU rund 0,9% der Hausschweine der ASP zum Opfer gefallen sind. In diesen Zahlen sind aber nicht die indirekten Verluste durch präventive Keulungen oder Handelsbeschränkungen enthalten.
Bundesprogramm zum Umbau der Tierhaltung angelaufen
(hib/NKI) Im Rahmen des Bundesprogramms zur Förderung des Umbaus der landwirtschaftlichen Tierhaltung liegen aktuell - Stand 13. Mai 2024 - 77 Anträge mit einem Fördervolumen von rund 101,2 Millionen Euro vor, bewilligt wurden 51,3 Millionen Euro. Das berichtete Claudia Müller (Bündnis 90/Die Grünen), Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, am Mittwoch dem Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft. Kritik am Bundesprogramm kam von verschiedenen Parteien. SPD und Bündnis 90/Die Grünen ließen die Einwände nicht gelten. Die bereitstehenden Mittel zum Stallumbau in Höhe von einer Milliarde Euro sollten als erster Anfang begriffen werden. Zudem solle der Stallumbau als ein Mosaikstein im Programm des Umbaus der Tierhaltung betrachtet werden. Weitere Maßnahmen wie die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Fleischprodukte und die Einführung eines Tierwohl-Cents auf Fleisch sollten ebenfalls umgesetzt werden.
Aktionstag „Europaweites Mahnfeuer pro Weidetierhaltung und gegen den Wolf“ am 25. Mai
Jörn Ehlers, Sprecher des Aktionsbündnisses Aktives Wolfsmanagement und Vize-Präsident des Landvolks Niedersachsen ruft gemeinsam mit Wendelin Schmücker, Vorsitzender des Fördervereins der Deutschen Schafhaltung, alle Weidetierhalter auf, sich am Aktionstag Europaweites Mahnfeuer pro Weidetierhaltung und gegen den Wolf
am 25. Mai zu beteiligen. Ehlers moniert, dass es weder auf Landes-, Bundes- oder EU-Ebene wirkliche Fortschritte gibt, die den pragmatischen Umgang mit dem Wolf in der Nutztierhaltung erleichtern. Die Verantwortlichen des Aktionstages bitten die Landbewohner darum, am 25. Mai eigene Mahnfeuer zu entzünden und Videobeiträge dieser Aktion an wende.schaf@outlook.de zu senden, um mit ihnen ein Zeugnis der Solidarität und des Protests zu dokumentieren. Zudem können unter www.wir-lieben-schafe.com die Standorte der Mahnfeuer angemeldet und in eine interaktive Google-Karte eingepflegt werden, um auch hier die Reichweite und das Engagement der Gemeinschaft pro Weidetierhaltung sichtbar zu machen.