BRS News
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft startet ein neues genomisches Fleckvieh-Projekt
Die Rinderzucht in Bayern macht einen Qualitätssprung. Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft in Grub hat ein zukunftsweisendes genomisches Fleckvieh-Projekt gestartet. Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber hat die Förderung des Projekts mit 1,5 Millionen Euro freigegeben. Ziel ist es vor allem, die Gesundheit des Fleckviehs und die Zuchtwertschätzung weiter zu verbessern. Ergänzend zur üblichen Leistungsprüfung und Zuchtwertschätzung werden von den einbezogenen 80.000 Fleckvieh-Kühen zusätzliche Gesundheitsmerkmale erfasst und zusammen mit ihrem genetischen Profil (Genmarker) züchterisch ausgewertet. Dadurch erhalten Gesundheitsmerkmale deutlich mehr Gewicht bei der züchterischen Auswahl. Die aus der Lern-Stichprobe entwickelten Schätzformeln sind auf beliebig viele Tiere übertragbar und erhöhen damit die Sicherheit von Zuchtwerten insgesamt.Mit seinem Fokus auf der Tiergesundheit wird das Projekt Antworten auf die aktuellen Herausforderungen geben und entscheidend zu einer nachhaltigen, wettbewerbsfähigen und gesellschaftlich akzeptierten Rinderzucht beitragen, erklärte Landwirtschaftsministerin Kaniber in München.
Das Projekt FLEQS ist auf Ziel drei Jahre angelegt. Es kostet 5,1 Millionen Euro. Das Landwirtschaftsministerium fördert es aus Mitteln der Forschungsförderung mit 1,5 Millionen Euro. Durchgeführt wird es von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) zusammen mit den Fleckvieh-Zuchtverbänden und Besamungsstationen in Bayern.
Erklärvideos selber drehen
(BZfE) – Selber drehen, mehr verstehen!
Das steht für praxisnahen Unterricht, der Jugendliche motiviert. Denn statt im Internet nach passenden Tutorials zu suchen, drehen die Schüler und Schülerinnen ihre eigenen Erklärfilme. Wie das genau funktioniert, beschreibt der Leitfaden des Bundeszentrums für Ernährung (BZfE) Erklärvideos selber drehen
. Mit vielen Praxistipps zeigt er Lehrkräften an Berufs-, Förder- und weiterführenden Schulen, wie sie mit ihren Schülern selbst Erklärvideos im Unterricht drehen können. Die dafür verwendete Methode Autorenlernen
wurde von zwei Lehrkräften aus der Unterrichtspraxis heraus entwickelt und intensiv erprobt.
Weitere Informationen zur Methode und zum Leitfaden gibt es hier: http://www.bzfe.de/inhalt/erklaervideos-im-unterricht-29577.html.
Den Leitfaden gibt es auch als gedrucktes Heft: Selber drehen, mehr verstehen – Erklärvideos im Unterricht
, Bestandteile: 4 Videosequenzen, 12 Kopiervorlagen als veränderbare Dateien, 1 Lehrerhandreichung; Bestell-Nr. 1690, Preis: 4,50 Euro (ab 20 Stück 30 % Mengennachlass) zzgl. einer Versandkostenpauschale von 3,00 Euro gegen Rechnung; E-Mail: bestellung@ble-medienservice.de, Internet: www.ble-medienservice.de
BVVG-Urteil: Landwirte müssen Rückforderungsansprüche prüfen
Dombert-Rechtsanwälte - Mitte September hat der Bundesgerichtshof (BGH) die Windenergie-Entschädigungsklauseln in Kaufverträgen über landwirtschaftliche Flächen mit der Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH (BVVG) für unwirksam erklärt (Az.: V ZR 12/17 vom 14.09.2018). Mit dem Urteil stellen die Richter klar, dass Landwirte nicht den Großteil der eingenommenen Nutzungsentgelte an die BVVG abführen müssen, wenn sie auf ihren Flächen die Errichtung von Windenergieanlagen genehmigen. Mit den etwaigen Rückforderungsansprüchen all jener Landwirte, die bereits hohe Summen gemäß der Abschöpfungsklauseln in ihren Verträgen gezahlt haben, hat sich der BGH indes noch nicht beschäftigt. Angesichts der erheblichen Höhe der abgeführten Beträge, empfiehlt Rechtsanwalt Janko Geßner jedoch allen Betroffenen zügig zu prüfen, ob sie diese von der BVVG zurückfordern können.Gentechnisch veränderte Nutzpflanzen unterstützen die biologische Schädlingskontrolle
POINT - Die biologische Schädlingskontrolle ist ein wichtiger Eckpfeiler des integrierten Pflanzenschutzes. Nützlinge, zum Beispiel räuberische Insekten die Schädlinge dezimieren, leisten einen enormen Beitrag zum Pflanzenschutz.Allein für die USA wurde ihr Wert auf mindestens 5.9 Milliarden US$ geschätzt. Der verbreitete Anbau gentechnisch veränderter Bt-Nutzpflanzen, die sich selber durch die Produktion insektizider Eiweisse gegen bestimmte Schädlinge wehren können, wirft daher die Fragen auf, ob dadurch wichtige Nützlinge und damit die biologische Schädlingskontrolle beeinträchtigt werden können. In einem Übersichtsartikel fassen Jörg Romeis und Michael Meissle von der Schweizer Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz, zusammen mit Steven E. Naranjo vom Agrar-Forschungszentrum des US Landwirtschaftsministeriums USDA-ARS und Anthony M. Shelton von der Cornell University, die umfangreichen Erkenntnisse der Forschung aus den letzten Jahrzehnten hierzu zusammen.
Mit Gülle und Gärresten die Wirtschaftlichkeit im Ackerbau verbessern!
LWK - Niedersachsen - Wirtschaftsdünger stellen eine interessante und besonders wirtschaftliche Möglichkeit dar, das Düngerkonto im Betrieb zu entlasten. Auch für viehärmere Betriebe kann es interessant sein, organische Dünger aus der Tierhaltung zu beziehen. Lassen Sie sich nicht durch die rechtlichen Regelungen der neuen Düngeverordnung abschrecken! Die Vorgaben der aktuellen Düngeverordnung sind beherrschbar. Gerade zur Abdeckung des Bedarfes der Grundnährelemente Phosphor, Kalium und Magnesium bietet es sich an die organischen Wirtschaftsdünger einzusetzen. Vielfach steht in Niedersachsen eine schlagkräftige Logistik zur Verfügung, die den Einsatz von Wirtschaftsdüngern auch in den viehärmeren Regionen interessant macht.Hochschule Hannover erforscht Methoden zum Trockenstellen von Eutervierteln beim Milchrind
Eine Mastitis (Euterentzündung) ist eine der wirtschaftlich bedeutendsten Erkrankungen des Milchrinds. Sie verursacht erhebliche Kosten durch Milchverluste, Mehrarbeit und Therapie. Derzeit können Milchkühe mit chronisch kranken Eutervierteln entweder nur mit niedrigen Heilungschancen therapiert werden oder das Melken der erkrankten Viertel wird eingestellt. In jedem Fall stellt die Erkrankung ein gesundheitliches Risiko für das betroffene Tier und eine mögliche Infektionsquelle für andere Tiere dar. Diese gilt es aus Tierschutz- als auch aus ökonomischen Gründen zu beseitigen. Die Merzung betroffener Tiere stellt eine Verschwendung landwirtschaftlicher Ressourcen dar. Zudem widerspricht sie dem Streben nach Verlängerung der Nutzungs- und Lebensdauer der Milchkühe.An dieser Stelle setzt das Vorhaben
SmartDryOffunter der Leitung von Prof. Dr. Volker Krömker (Hochschule Hannover, Fakultät II – Maschinenbau und Bioverfahrenstechnik) ein. Das Ziel ist es, eine effektive und zugleich schonende, die Mikroorganismenvermehrung in der Milchdrüse begrenzende Methode zum Trockenstellen einzelner Euterviertel zu entwickeln.
VEZG plädiert für Faktormodell bei Entlohnung von Tierwohlleistungen
Anfang April wird der Lebensmittelhandel damit beginnen, zunächst bei verpackten Fleischprodukten die Haltungsform der Tiere einheitlich in einem 4-stufigen System zu kennzeichnen. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) begrüßte in einer Mitteilung am vergangenen Freitag (8.3.) diese Initiative ausdrücklich. In Marktumfragen würden sich die deutschen Konsumenten gerne als Tierschützer geben, doch entscheidend sei, dass sie ein Mehr an Tierwohl auch an der Ladentheke mit einem höheren Preis honorierten, betonte der VEZG-Vorstandsvorsitzende Matthias Frieß. Er wies darauf hin, dass die Haltungsanforderungen der Stufen 2 bis 4 mit erheblichen finanziellen Mehraufwendungen für die Erzeugerstufe verbunden seien und diese müssten auch angemessen bezahlt werden. Um dies zu gewährleisten, fordert Frieß bezüglich der Vergütung einen Wechsel hin zu einem Faktormodell. Dabei sollten die Kosten der jeweiligen Tierwohlmaßnahmen im Auftrag der VEZG von renommierten Betriebswirtschaftlern aus dem Agrarbereich ermittelt werden. Multipliziert mit dem Faktor ergäbe sich dann die Vergütung für den Produzenten als Aufschlag auf die geltende Wochennotierung der VEZG. Diese Aufschläge würde die Vereinigung dann als weitere Preisempfehlung veröffentlichen und ihren Mitgliedern als Grundlage für Lieferverträge empfehlen, erläuterte Frieß. Er warnte zudem davor, dass die Initiative des Handels zur Haltungskennzeichnung an den bestehenden Zielkonflikten im Bau-, Umwelt- und Tierschutzrecht zu scheitern drohe. So behindere zum Beispiel die Novelle des Baugesetzbuchs aus dem Jahr 2013 derzeit massiv den Umbau der Ställe zu mehr Tierwohl. Die Mitglieder der Vereinigung benötigten jedoch Planungssicherheit und Verlässlichkeit, was nicht nur für die Marktpartner bis zum Endabnehmer, sondern auch für die Politik gelte.
Angesichts der erheblichen baulichen Investitionen für die Stufen 3 und 4 der Haltungskennzeichnung, muss sich laut Frieß das höhere Maß an Tierwohl für alle Beteiligten in der Produktionsstufe rechnen.
BRS-Pressegespräch: "Richtig Züchten" vorgestellt

Das Kürzel RZ
kennen viele Milchviehhalter aus den Veröffentlichungen zur Zuchtwertschätzung. Es kennzeichnet den RelativZuchtwert
für verschiedene Merkmale, wie z.B. die Nutzungsdauer, die Milchleistung, die Zellzahl und viele weitere wichtige Merkmalskomplexe. RZ steht auch für Richtig Züchten
, denn in Sachen Datenqualität und Zuchtwertschätzverfahren ist Deutschland führend und kann sich daher auch selbstbewusst zeigen. Hinzu kommt, dass ab dem 2. April die Holsteinzüchter erstmals auch Zuchtwerte zur Tiergesundheit nutzen können. Die neuen genomischen Gesundheitszuchtwerte sind ein großer Fortschritt für die Holsteinzucht.
Weltfrauentag: Frauenpower in der Landwirtschaft

Frauen spielen eine immer wichtigere Rolle auf den Höfen. 21 % der Frauen auf nordrhein-westfälischen Bauernhöfen arbeiten inzwischen in Führungspositionen: In NRW sind 11 % der Frauen auf Höfen Betriebsleiterinnen, weitere 10 % führen einen Betriebszweig, wie zum Beispiel einen Hofladen, ein Hofcafé oder vieles mehr, informiert der Rheinische Landwirtschaftsverein (RLV) anlässlich des heutigen Weltfrauentages.
Das sind beeindruckende Zahlen. Noch beeindruckender aber sind die Zahlen der NGO
Health for Animals. Mit der Grafik will das Portal auf die Bedeutung von Frauen für die Tierhaltung aufmerksam machen. Sie bewirtschaften weltweit rd. 400.000 Betriebe im Nebenerwerb und tragen damit maßgeblich zum Haushaltseinkommen und zu einer gesunden Ernährung bei.