BRS News
German Dairy Show 2019: Menschen, Kühe, Emotionen (Tag 1)
Kleider machen Leute – diesen Ausspruch hat sich der Bundesverband Rind und Schwein e.V. (BRS) zu Herzen genommen und hat seine Nationalschau der in Deutschland beheimateten Rinderrassen komplett neu aufgelegt. Geblieben sind das Datum, die rinderbegeisterten Zuschauer und die Hauptakteure – die Kühe.
Mit Eberpheromon gegen "Sommerloch" bei Sauen
Hohe Sommertemperaturen können sich negativ auf die Fruchtbarkeit von Sauen auswirken. Mit guter Klimasteuerung und Fütterung können Betriebsmanager gegensteuer. An der Texas Tech University wurde eine völlig neue Methode auf der Basis von Pheromonen entwickelt. Dafür synthetisierten sie Pheromone aus dem Speichel des Ebers und behandelten Sauen nach dem Absetzen der Ferkel. Das Spray verbesserte die Zuchtrate um 6,4 % und die Abferkelrate um 7,9 %. Die Zahl der lebend geborenen Ferkel pro Wurf wurde um mehr als 0,5 Schweine pro Wurf erhöht.
Joachim Hauck mit der Johann Zink-Medaille ausgezeichnet

German Genetic / Schweinezuchtverband Baden-Württemberg (SZV) hat im Rahmen seiner Mitgliederversammlung am 25. Juni 2019 in Denkendorf Herrn Joachim Hauck, Ministerialdirigent a. D. im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg, die Johann Zink-Medaille verliehen. Namensgeber dieser Medaille ist der im Jahr 2009 verstorbene langjährige Präsident und spätere Ehrenpräsident des Schweinezuchtverbandes. Die Medaille wurde von Hans-Benno Wichert, Präsident von German Genetic / SZV überreicht. Er würdigte dabei die Verdienste von Joachim Hauck um die bäuerliche Schweinezucht sowie sein Engagement für eine regionale Erzeugung von Schweinefleisch in Baden-Württemberg und für die heimische Landwirtschaft.
Kennzahlen und Ziele der German Dairy Show 2019

Weltweit führen Tierzuchtorganisationen und Verbände Schauen und Ausstellungen durch. Sie sind ein Schaufenster der Zucht und dienen dazu, das Zuchtziel der entsprechenden Tierart bzw. Rasse zu zeigen sowie über die Rasseeigenschaften zu informieren. Geleichzeitig sind sie eine Herausforderung und ein Ansporn für die Züchter, ihre Zuchtprodukte einem großen Publikum zu präsentieren und die Erfolge ihrer Zucht zu dokumentieren.
Bayern weitet Schulprojekt „Erlebnis Bauernhof“ aus

Das Erfolgsprogramm Erlebnis Bauernhof
wird auf höhere Schulklassen ausgeweitet. Das hat Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber bei der Eröffnung der bayernweiten Projektwochen zum Programm in Straßlach bei München angekündigt. Als erster Schritt soll bayernweit an zehn Schulen ein Pilotprojekt für die Jahrgangsstufen 6 und 7 an den Mittelschulen, Realschulen und Gymnasien durchgeführt werden. Die bisherigen Erfahrungen des Programms sind durchwegs positiv. So ein Bauernhof-Erlebnis mit der Klasse wirkt nachhaltig und leistet einen wichtigen Beitrag zum Verständnis für die wertvolle Arbeit der modernen Landwirtschaft und die Wertschätzung von Lebensmitteln
, sagte die Ministerin.
Selbstbaulösungen gegen die Hitze: Wärmetauscher für die Zukunft
Im Jahrhundertsommer 2018 erreichte unsere Verbandszeitschrift Schweinezucht und Schweinemast
per WhatsApp und Email zahlreiche Praktikertipps, wie man bei den heißen Temperaturen die Ställe abkühlen kann. Auch Facebook ist voll davon. Ein Landwirt hat einen Wärmetauscher aus befeuchteten Ziegelsteinen gebaut, der die Zulufttemperatur Dank Verdunstungskälte um ca. 6-7 °C reduziert. Arbeitszeit: rd. 3 Stunden. Kosten: rd. 125 Euro.
Wir bitten darum, derartige Lösungen an die SuS zu schicken.
Klare Regeln für Tiertransporte bei Hitze
Insbesondere in den Monaten Juli und August herrschen in Deutschland und Europa häufig extreme Temperaturen. Die Landesbeauftragte für Tierschutz, Michaela Dämmrich, appelliert an Landwirte, Viehsammelstellen, Tiertransportunternehmen und Veterinärämter im Zusammenhang mit Tiertransporten. Da die meisten Transportfahrzeuge über keine Klimaanlage, sondern nur über eine Lüftung verfügen, kommt es durch die enorme Hitzebelastung der Tiere in den Transportfahrzeugen zu schwersten tierschutzrechtlich relevanten Belastungen und erheblichen länger anhaltenden Leiden.
Der Innenraum der Fahrzeuge heize sich zum Teil bis zu 49 Grad Celsius und darüber auf. Deswegen ist die Tierschutztransportverordnung VO (EG) 1/ 2005 unbedingt einzuhalten
, so Dämmrich. Sie schreibt vor, dass Temperaturen von 30 Grad nicht überschritten werden dürfen. Ein Spielraum von fünf Grad mehr wird nur für eventuelle auftretende Fälle während des Transportverlaufes gestattet, damit das Fahrzeug weiter fahren kann. Tiertransporte innerhalb Deutschlands bei Temperaturen ab 30 Grad Celsius sind auf die kühlere Nachtzeit zu verlegen.
Schweine- und Rinderbestand weiter rückläufig
Zum Stichtag 3. Mai 2019 wurden in Deutschland 25,9 Millionen Schweine gehalten. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, ist die Zahl der Schweine seit der letzten Erhebung im November 2018 um 2 % oder 532 000 Tiere gesunken. Gegenüber dem Vorjahreswert zum 3. Mai 2018 ist der Bestand um 3,7 % oder 985 000 Tiere zurückgegangen.
Zum 3. Mai 2019 wurden in Deutschland rund 11,8 Millionen Rinder gehalten. Dies sind 1,6 % beziehungsweise 186 000 Tiere weniger als im November 2018. Ein ähnlicher Rückgang zeigt sich bei der Zahl der Milchkühe. Zum aktuellen Erhebungsstichtag wurden rund 4,1 Millionen Tiere gezählt. Dies sind -0,8 % oder 33 800 Tiere weniger als im November 2018.
Zucht auf Coli F18-Resistenz wird intensiviert: resistente Piétrain-Eber in Bayern verfügbar
Schon das Projekt ColiPot: Potenziale einer Selektion gegen E. Coli F18
, das im Jahr 2013 gemeinsam vom Institut für Tierzucht der LfL und dem Tiergesundheitsdient Bayern e.V. (TGD) durchgeführt wurde, hatte zum Ziel, einen Beitrag zur Erhöhung der Tiergesundheit durch züchterische Maßnahmen zu leisten und dadurch metaphylaktische und therapeutische Behandlungen der Ödemkrankheit bei Ferkeln mit Antibiotika zu reduzieren.
Nationaler Aktionsplan Kupierverzicht – Umsetzung zum 1. Juli
Das Kupieren der Schwanzspitze bei Ferkeln ist nur in begründeten Ausnahmefällen zulässig, so ist schon lange die Gesetzeslage in Europa und Deutschland. Was der Schweinehalter alles tun muss, um diese Ausnahme zu begründen und wie er es im Falle einer Kontrolle zu belegen hat, war dahingegen lange Zeit relativ offen gehalten. Mit der Erarbeitung des nationalen Aktionsplan Kupierverzicht hat der Bund nunmehr sowohl für die Schweinehalter als auch für die zuständigen Kontrollinstanzen einen verlässlichen Rahmen abgesteckt, der beiden Seiten in dieser Frage mehr Sicherheit gibt. Es gibt zwar weiterhin auch grundsätzlich die Möglichkeit, die Unerläßlichkeit des Eingriffes anders zu belegen, aber mit Nutzung des Aktionsplanes mit seinen Dokumenten und den vorgeschlagenen Zeitpunkten sind sowohl der Schweinehalter als auch die zuständige Kontrolle auf der sicheren Seite.
Alle notwendigen Dokumente und Erklärungen sowie einen in regelmäßigen Abständen aktualisierten Fragen-Antwort-Katalog zum Aktionsplan finden Sie auf der Internetseite www.ringelschwanz.info, dort unter dem Reiter weitere Informationen
und dann Aktionsplan Kupierverzicht
(http://www.ringelschwanz.info/weitere-infomationen