BRS News
Praxis-Test: Gruppenhaltung von säugenden Sauen
Das Thema Kastenstand in der Sauenhaltung
wird seit Jahren heiß diskutiert. Mit der neuen Nutztierhaltungsverordnung wird zukünftig geregelt, wie lange Sauen vor und nach der Geburt fixiert werden dürfen. Für den Toennies - Agrarblog hat Moderatorin Franzi einen Landwirt besucht, der die Gruppenhaltung von säugenden Sauen testet – und das durchaus mit Erfolg.
Bundesverband Rind und Schwein (BRS) unterstützt Entscheidungen des Bunderats zur Finanzierung der Nutztierstrategie
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Der Bundesverband Rind und Schwein e.V. (BRS e.V.) möchte eine Nutztierhaltung, die gesellschaftlich akzeptiert und zukunftsfähig ist. Daher unterstützen wir die Empfehlungen des Kompetenznetzwerks Nutztierhaltung für den Umbau der Nutztierhaltung und den Bundesratsbeschluss vom 5. März 2021. Die Entschließung des Bundesrats zur Konzeption einer Finanzierungsstrategie inkl. einer Tierwohlabgabe ist hierbei ein wichtiger Schritt
, lobt Dr. Nora Hammer, Geschäftsführerin des BRS e.V.
Export von Schweinefleisch nach Vietnam wieder möglich
BMEL - Nach dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen in Deutschland hatten zahlreiche Drittländer mit einem Einfuhrverbot für deutsches Schweinefleisch reagiert. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat in intensiven Verhandlungen erreicht, dass einige Drittländer das sogenannte Regionalisierungskonzept
akzeptieren. Das bedeutet, dass der Export von Schweinefleisch aus ASP-freien Gebieten möglich ist. Eine solche Vereinbarung ist kürzlich auch mit Vietnam gelungen: Deutschland kann ab sofort wieder frisches Schweinefleisch nach Vietnam exportieren. Zudem hat das Ministerium Folgendes erreicht:
- Nach intensiven, fachlichen Verhandlungen hat Singapur ebenfalls erst kürzlich einer Regionalisierung zugestimmt.
- Zudem ist es gelungen in Verhandlungen mit Brasilien, Argentinien, Südafrika und Südkorea Ausnahmen von der vollständigen Exportsperre für behandelte/verarbeitete Schweinefleischerzeugnisse oder Produkte vom Schwein zu erreichen.
- Bereits zeitnah nach dem Erstnachweis der ASP bei Wildschweinen wurde erfolgreich verhandelt, dass Bosnien-Herzegowina und Kanada frisches Schweinefleisch von Betrieben aus ASP-freien Gebieten einführen.
- Thailand hat als erstes positives Signal die für drei Monate befristete Exportsperre nicht verlängert. Damit ist der Export für einzelne Unternehmen, die bisher schon von Thailand zugelassen waren, wieder möglich. Das BMEL hat das offizielle Marktöffnungsverfahren eingeleitet.
Afrikanische Schweinepest: Entwicklung einer Ausstiegsstrategie für die betroffenen Länder
Die EFSA hat Überwachungsstrategien entwickelt, mit denen Länder, die von afrikanischer Schweinepest (ASF) betroffen sind, feststellen können, wann das Virus in ihren Wildschweinpopulationen nicht mehr zirkuliert. Das wissenschaftliche Gutachten empfiehlt eine Ausstiegsstrategie
, die zwei Phasen umfasst: eine Routineüberwachung von Wildschweinen (Screening-Phase), gefolgt von einer kürzeren Phase intensiver Überwachung (Bestätigungsphase).
Einführung eines Prüf- und Zulassungsverfahrens für serienmäßig hergestellte Betäubungsanlagen
Das Landwirtschaftsministerium Baden-Württemberg hat im Bundesrat einen Entschließungsantrag zur Einführung eines Prüf- und Zulassungsverfahrens für Betäubungsanlagen und -geräte für mehr Tierwohl im Umgang mit Schlachttieren gestellt, den der Bundesrat heute angenommen hat. Bayern hatte sich dem Antrag ebenfalls angeschlossen. Hersteller von Betäubungsanlagen sollen demnach zukünftig verpflichtet werden, die von ihnen angebotenen Geräte vor Markteinführung auf ihre Tauglichkeit im Hinblick auf eine tierschutzkonforme Nutzung prüfen zu lassen. Der Bundesrat hat die Bundesregierung gebeten dazu einen mit den Ländern abgestimmten Verordnungsvorschlag vorzulegen
, heißt es in der Entschließung. Außerdem forderte die Länderkammer die Bundesregierung dazu auf, sich auch auf EU-Ebene für die Einführung einer entsprechenden Zulassungs- und Abnahmepflicht einzusetzen.
Schaumann SmartNews mit erweitertem Messenger-Service
Die Firma SCHAUMANN hat ihren SmartNews-Service für Smartphone-Nutzer seit Beginn diesen Jahres erweitert. Interessierte können sich nun auch für die weiteren Kanäle SCHAUMANN SmartNews Schwein oder SmartNews Rind Süd registrieren. Kurze und prägnante News werden mit Bild- und Filmmaterial direkt auf das Handy des Abonnenten verschickt und sind per Messengerdienst Notify abrufbar – auch via WhatsApp oder Telegram. SCHAUMANN SmartNews Schwein sendet Kurznachrichten zu Schweinefütterung und -haltung. SCHAUMANN SmartNews Rind liefert überregionale Informationen zu den gewohnten Themen Rind und Silierung, während im Kanal SCHAUMANN SmartNews Rind Süd Informationen versendet werden, die auf regionale Besonderheiten in der Rinderhaltung der Regionen Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen eingehen.
Machbarkeitsstudie zu den Vorschlägen der Borchert-Kommission vorgelegt
Das vom Bundeslandwirtschaftsministerium eingesetzte Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung, die Borchert-Kommission, hat ein Konzept zur Weiterentwicklung der Tierhaltung mit verschiedenen Möglichkeiten zur Finanzierung vorgelegt. Zur Bewertung der rechtlichen Konformität dieser Optionen hat die vom BMEL beauftragte Rechtsanwaltskanzlei Redeker, Sellner, Dahs am 1. März 2021 eine Machbarkeitsstudie vorgelegt, die nun veröffentlicht wurde. Die Studie bekräftigt, dass die Kosten für den tierwohlgerechten Umbau der Ställe sowie die höheren laufenden Kosten ausgeglichen werden müssen und nimmt eine juristische Bewertung der unterschiedlichen Finanzierungsmöglichkeiten vor. Weiterhin spricht sie Handlungsempfehlungen auf nationaler sowie EU-Ebene aus.
Reaktionen der Interessenverbände und der Politik auf die Machbarkeitsstudie:
- Bundesverband Rind und Schwein (BRS) unterstützt Entscheidungen des Bunderats zur Finanzierung der Nutztierstrategie
- Deutscher Bauernverband e.V.
- Deutscher Raiffeisenverband e.V.
- Landvolk Niedersachsen
- Bund ökologischer Lebensmittelwirtschaft
- BUND
- Freie Bauern, BDM und LSV-Landesverbände wollen keine Tierwohlsteuer
CDU/CSU-Fraktion - SPD-Fraktion
- Bündnis90/Die Grünen
- Die Linke
Einkommen der Milchbauern angesichts steigender Anforderungen zu niedrig
Anlässlich der Eröffnung des 11. Berliner Milchforums am 04.03. erläutert DBV-Vizepräsident und - Milchpräsident Karsten Schmal die schwierige wirtschaftliche Situation der Betriebe sowie die Stimmungslage unter den Milchviehhaltern: Ein ständiges Drehen an den Produktionsanforderungen und das gleichzeitige Drücken der Preise passen nicht länger zusammen. Klar ist, dass Erzeugerpreise von 33 Ct/kg beim Großteil der Betriebe nicht ausreichen, um die Umsetzung von höheren Tierwohl- und Umweltschutzanforderungen zu erfüllen. Unsere Molkereien sind gefordert, die Erzeugerpreise zeitnah und spürbar anzuheben. Die positive Entwicklung am Markt für Milchprodukte gibt dies her.
Zum aktuellen Stand der Umsetzung der Milch-Strategie 2030 erklärt Schmal, dass die gemeinsame Kommunikationsplattform der Branche noch im Frühjahr 2021 an den Start gehe. Das Konzept zur Auslobung von QM-Milch auf Milchprodukten sowie das Zusatzmodul ‚QM Tierwohl‘ werden im Sommer stehen und könnten Anfang 2022 im Markt zur Umsetzung kommen.
Literaturüberblick zu den Auswirkungen verschiedener Abferkelsysteme
Durch die Novellierung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung, über die am 3. Juli 2020 durch den Bundesrat abgestimmt wurde, kommt es zu verpflichtenden Veränderungen in der Sauenhaltung. Sauenhalter stehen vor der Frage, welches System im Bereich der Sauenhaltung und Abferkelung für den eigenen Betrieb das Beste ist. Ein Beitrag in der Reihe Berichte über die Landwirtschaft
gibt eine Literaturübersicht über Publikationen zu den Auswirkungen verschiedener Abferkelsysteme auf Ferkelverluste, Arbeitswirtschaftlichkeit und Ökonomie. Dazu wurden 42 Studien aus den Jahren 1992 bis 2020 zusammengetragen, die sich mit verschiedenen Abferkelsystemen, wie dem Ferkelschutzkorb, der freien Abferkelung, Bewegungsbuchten oder der Gruppenhaltung beschäftigen. Die Ergebnisse können von praktizierenden Sauenhaltern als Orientierungshilfe für Investitionsentscheidungen sowie als Grundlage für politische Entscheidungen künftiger Standards in der Sauenhaltung und der Wissenschaft verwendet werden.
Köllitscher Fütterungstest: Weizenpressschlempe in Milchkuhrationen
In Deutschland werden aktuell rund 300 Millionen Liter Bioethanol überwiegend aus Weizen, Roggen, Triticale und Gerste erzeugt. Pressschlempen als Nebenprodukte aus der Spirituosen- und Bioethanolherstellung sind gute Proteinfuttermittel für Rinder, sollten aber einer genauen Futtermittelanalyse unterzogen werden, da ihr Futterwert stark schwanken kann. Prof. Dr. Olaf Steinhöfel und Dr. Siriwan Martens, LfULG, Köllitsch berichten in einem proteinmarkt-Beitrag nun über den Einsatz von Weizenpressschlempe in der Rinderfütterung in einem Fütterungstest.