BRS News
DIMDI- und QS-Zahlen im Vergleich: Antibiotikaabgabe im QS-System nicht gestiegen
Laut des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) haben die Abgabemengen von Antibiotika für das Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 4,6 % zugenommen Im Gegensatz hierzu ist die Antibiotikaabgabe im QS-System erneut leicht gesunken. Die Zahlen von 2020 zeigen, dass die aus dem QS-Antibiotikamonitoring abgeleitete Optimierungsstrategie greift: Tierhaltende Betriebe im QS-System haben 2020 den Einsatz von Antibiotika im Vergleich zu 2019 um 0,49 % reduziert. Zusätzlich wurde 2020 der Einsatz kritischer Antibiotika um 11,2 % weiter gesenkt. Kritische Antibiotika machen dabei nur einen kleinen Anteil der Gesamtmenge aus: 0,83 % im Jahr 2020. Hierzu gehören auch die Flourchinolone, deren Abgabe 2020 im Vergleich zum vergangenen Jahr um 12,9 % niedriger war.
Förderaufruf: Innovationen zur Minderung von Emissionen aus freigelüfteten Ställen und Ausläufen gesucht
Um die Nutztierhaltung an Aspekte des Tier-, Klima- und Umweltschutzes anzupassen, fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) innovative Vorhaben, die zur Minimierung von Emissionen aus Außenklimaställen und Auslaufhaltungen beitragen. Projektideen können bis zum 20. Dezember 2021, 12 Uhr (Ausschlussfrist), bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) eingereicht werden. Die Innovationen sollen Emissionen von Geruch, Ammoniak, Staub, Bioaerosolen, Methan und/oder Lachgas aus Außenklimaställen und Ausläufen in die Luft reduzieren sowie Einträge von Stickstoff und Phosphor aus unbefestigten Ausläufen in Boden und Gewässer senken. Dabei sollen Lösungen sowohl für Neuanlagen als auch für praktikable und wirtschaftliche Nachrüstungen in Bestandsanlagen gefunden werden.
Abgabemengen von Antibiotika in der Tiermedizin leicht gestiegen, in der Nutztierhaltung nicht
Die Menge der in der Tiermedizin abgegebenen Antibiotika ist in Deutschland im Jahr 2020 leicht gestiegen. Wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) mitteilt, wurden insgesamt 701 Tonnen Antibiotika an Tierärzte abgegeben – 31 Tonnen mehr als im Vorjahr (plus 4,6 %). Im Vergleich zu 2011, dem ersten Jahr der Erfassung, betrug der Rückgang der abgegebenen Antibiotika 59 %. Die Abgabemenge der für die Therapie beim Menschen besonders wichtigen Fluorchinolone stieg in 2020 leicht an. Die Polypeptidantibiotika (Colistin) erreichten ihren bisher niedrigsten Wert seit 2011. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 701 Tonnen (t) Antibiotika von pharmazeutischen Unternehmen und Großhändlern an Tierärzte in Deutschland abgegeben. Die größten Mengen fanden sich wie in den Vorjahren bei den Penicillinen (278 t) und Tetrazyklinen (148 t). Es folgten Sulfonamide (65 t), Makrolide (61 t) und Polypeptidantibiotika mit 60 t. QS hat zeitgleich die AB-Abgabemengen im QS -System veröffentlicht. Danach sind die verschriebenen Mengen nicht gestiegen.
Proteinfütterung mit Hilfe des Harnstoffgehalts in der Milch optimieren
Um die Zusammenhänge zwischen dem Milchharnstoffgehalt und den Stickstoffausscheidungen im Harn unter Berücksichtigung des Rohproteingehaltes in der Ration aufzuzeigen, wurden in einer Studie der Agrarforschung Schweiz, Agroscope, Versuchsresultate aus neueren Untersuchungen zusammengefasst und ausgewertet. Die Grundlage dafür bildeten Datensätze von Agroscope der Jahre 2014 bis 2018 aus Stoffwechselversuchen und Messungen im Emissionsversuchsstall. Die Bandbreite der Rohproteingehalte über alle Versuche hinweg war groß. Die Stickstoffausscheidungen über den Harn spiegelten die Rohproteingehalte der einzelnen Rationen wider. Weiter war ein deutlicher linearer Zusammenhang zwischen dem Milchharnstoffgehalt und dem über den Harn ausgeschiedenen Stickstoff erkennbar. Auch wenn Faktoren wie beispielsweise Genetik, Laktationsstadium und Leistung den Milchharnstoffgehalt beeinflussen können, zeigen die Ergebnisse der Studie, dass der Milchharnstoffgehalt klare Hinweise auf die potentiellen Stickstoffausscheidungen über den Harn geben kann.
WLV fordert Hilfe bei der Umstrukturierung der Nutztierhaltung
Angesichts der andauernden tiefgreifenden Krise in der deutschen Schweinehaltung fordert der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband e. V. (WLV) in einem Positionspapier eine Umstrukturierungsprämie für die Nutztierhaltung. Solch eine Prämie soll nach den Worten von Bauernpräsident Hubertus Beringmeier in den Borchert-Plan eingebettet werden und den Betrieben eine Perspektive geben, die den von der Borchert-Kommission skizzierten Weg der Umstrukturierung nicht mitgehen können.
Tierwohlstall im Betrieb Berberich – Die Vermarktung bestimmt den Erfolg
Die gesellschaftliche Forderung nach mehr Tier- und Umweltschutz erfordert insbesondere in der Schweinehaltung neue zukunftsweisende Konzepte. Gleichzeitig müssen diese für Tierhalter finanzierbar sein und langfristige Planungs- und Investitionssicherheit gewährleisten. Das Info-Portal Proteinmarkt.de stellt mit einer Serie von Fachartikeln und Betriebsreportagen neue Tierwohlkonzepte im Rahmen des EIP-Schwein Projekts vor. Das EIP-Schwein Projekt verfolgt die Verbesserung des Tier- und Umweltschutzes in der Schweinehaltung durch baulich innovative Lösungen mit dem Ziel der Praxisverbreitung. In der aktuellen proteinmarkt-Betriebsreportage stellt Dr. Manfred Weber, Klein Schwechten die erste innovative Stallbaulösung des EIP-Schwein Projektes vor. Der Neubau der Familie Beberich in Hardheim-Rütschdorf bietet seinen 900 Mastschweinen jeweils 1,5 Quadratmeter Platz. Zudem werden alle Tiere auf Stroh gehalten, ein dauerhafter Auslauf ins Freie wird ermöglicht.
FLI bestätigt: Fall von Afrikanischer Schweinepest bei einem Wildschwein in Sachsen
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) informiert, dass sich der Verdacht der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei einem Wildschwein in Sachsen außerhalb der bestehenden Sperrzonen bestätigt hat. Das Nationale Referenzlabor – das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) – hat die Tierseuche in der entsprechenden Probe heute nachgewiesen. Der Fundort liegt im Landkreis Meißen – in der Nähe der A13 bei Radeburg und damit circa 60 Kilometer außerhalb der bisher bestehenden Sperrzonen. Das Tier war im Rahmen der erweiterten Monitoringmaßnahmen erlegt worden, bei denen gesund erlegte Wildschweine auch westlich der bisherigen Zonen untersucht werden.
Bayerische Beratungsinitiative für Betriebe mit ganzjähriger Anbindehaltung startet
Um die bayerischen Milchviehbetriebe fit für die Zukunft zu machen, Betrieben mit ganzjähriger Anbindehaltung Umstellungsmöglichkeiten aufzuzeigen und sie bei der Realisierung der Vorhaben finanziell zu unterstützen wird nun eine Beratungsinitiative der 32 bayerischen Landwirtschaftsämter für die Betriebe gestartet. Wir brauchen den schnellen Ausstieg aus der ganzjährigen Anbindehaltung. Wir müssen ehrlich zu unseren Betrieben sein und sie auf die dynamischen Entwicklungen auf dem Markt vorbereiten. Denn wir wollen keinen Betrieb verlieren
, sagte Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber.
vit Verden sucht Kundenbetreuer (m/w/d) im Bereich Milchleistungsprüfung
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Der Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung w.V. (vit), ein IT-Dienstleister für landwirtschaftliche Tierhaltung und Tierzucht aus Verden (Aller) sucht als Verstärkung für sein Team einen Kundenbetreuer (m/w/d) für die Unterstützung der Kunden im Bereich Milchleistungsprüfung.
Isoflurannarkose Kompetenzzentrum gegründet
Bei der Isoflurannarkose von Saugferkeln können Probleme im Bereich des Tierschutzes, der Anwendersicherheit und auch des Umweltschutzes auftreten. Im Rahmen des Bundesprogramms Nutztierhaltung wurde im Oktober 2021 von der Ludwigs-Maximilian-Universität München sowie den Schweinegesundheitsdiensten der Landwirtschaftskammern Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen für die Isoflurannarkose beim Saugferkel ein Kompetenzzentrum unter dem Namen IsoKomp gegründet. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft fördert diese Initiative.
Landwirte, bestandsbetreuende Hoftierärzte, Überwachungsbehörden und Hersteller können sich kostenfreie Unterstützung und Beratung bei dem neu gegründeten Kompetenzzentrum holen. Die regionalen Ansprechpartner erfassen die Probleme und untersuchen sie. So sind zum Beispiel auch Isofluranmessungen an den Geräten und in der Umgebung möglich. Gewonnene Erkenntnisse und Erfahrungen sollen dadurch in die landwirtschaftliche Praxis gebracht werden, damit die Kastration der Ferkel unter Isoflurannarkose tierschutzgerecht, anwendersicher und rechtskonform umgesetzt wird.