BRS News
Science March: für eine Gesellschaft, in der sich Lügen nicht lohnt
In 20 deutschen Städten soll am Samstag, dem 22. April einScience Marchstattfinden. Dabei geht es nicht gegen bestimmte Politiker oder Medien, sondern
Für eine Gesellschaft, in der sich das Lügen nicht mehr lohnt.
Der Wissenschaft kommt hierbei eine besondere Rolle zu - wenn sie nicht von öffentlichen Töpfen abhängen würde und damit der Grad zur Kompromitierung schmal erscheint. Politische Gefälligkeitsgutachten gibt es zuhauf. Sie schaden dem Ruf der Wissenschaft.
Auf der anderen Seite gibt es zahllose Beispiele, wo Wissenschaftler bei offensichtlichen Fake-News ihre Expertise in die Wagschaale werfen und aufrütteln. Das passiert viel zu selten. Wissenschaftsjournalisten können hierbei eine Mittlerrolle einnehmen: komplexe wissenschaftliche Ergebnisse Verbraucher gerecht aufzuarbeiten, ist die Königsklasse des Journalismus. Sie kostet Geld. Geld, dass viele Zeitschriften nicht mehr haben oder einsparen.
Der
Sience March Germanyrichtet sich übrigens nicht nur an Wissenschaftler, sondern an alle, die
diffuses Unwohlsein der schweigenden Mehrheit in konstruktive Proteste ummünzenwollen.
Jan-Martin Wiarda hat für das Internetportal
Spektrumden Mitinitiator Claus Martin im Interview befragt, worum es geht, wer angesprochen werden soll und was man erreichen möchte.
"Ohne Gentechnik": Ausnahmen sorgen für Kritik?
Wenn Lebensmittel das 'Ohne Gentechnik'-Siegel tragen, dann sind (fast) keine Anwendungen der Gentechnik zulässig. Bei tierischen Produkten wie Milch, Eier oder Fleisch sind die gesetzlichen Kriterien jedoch weniger streng. In den Futtermitteln, welche die Tiere erhalten haben, sind nicht nur gentechnisch hergestellte Enzyme, Vitamine oder Aminosäuren erlaubt, sondern auch Beimischungen gentechnisch veränderter Pflanzen - sofern sie zugelassen sind - bis zu 0,9 Prozent. Daran erinnert das Internetportal "transgen" auf seiner Internetseite.
Verbrauchern sind diese gesetzlichen Feinheiten kaum bekannt. Sie werden mit dem Label
Ohne Gentechnikauch selten darüber aufgeklärt.
Ohne Gentechnikist für die meisten Verbraucher eben
ohne Gentechnik. Dabei sind die Anforderungen an Lebensmittel sehr hoch. Wer will, kann sich dazu auf der Internetseite des Lizenzgebers informieren. Dort werden auch die Ausnahmeregelungen für Tierfutter erklärt.
Gleiches mit Gleichem bekämpfen: Bakterie im Kampf gegen antibiotikaresistente Keime?
Das Bakterium Bdellovibrio bacteriovorus ernährt sich räuberisch von anderen Bakterien. Möglicherweise lassen sie sich im Kampf gegen Krankheitserreger einsetzen, hoffen Forscher um den Wissenschaftler Steve Pressé von der Arizona State University in Tempe. Das Ziel wäre eine Art lebendes Antibiotikum.Warum Biobetriebe (noch) auf Eiweißimportfuttermittel angewiesen sind
Aktuelle Zahlen zur Eiweißversorgung von Biotieren soll es nicht geben, schreibt die Fachzeitschrifttop agrarin einer Online-Meldung. Sie verweist daher auf das Core-Organic-II-Projekt (ICOPP1), in dem Fachleute in zehn Ländern verschiedene alternative Futterquellen und die Futterverfügbarkeit in Europa untersucht haben. Für die Ermittlung der verfügbaren Futtermengen wurden von den teilnehmenden Ländern die Ökoanbauflächen sowie die relevanten Tierzahlen und die gängigen Fütterungspraktiken erhoben. Lt. Zeitschrift soll sich an der Grundproblematik bis heute nichts verändert haben: viele Länder mit Biotierhaltung sind auf Importe von Eiweißfuttermitteln angewiesen.
NRW-Agrarstrukturerhebung 2016: Immer mehr landwirtschaftliche Unternehmen geben auf
Im Jahr 2016 bewirtschafteten in Nordrhein-Westfalen 33 688 landwirtschaftliche Betriebe eine Fläche von 1,44 Millionen Hektar. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als amtliche Statistikstelle des Landes anhand jetzt vorliegender Ergebnisse der Agrarstrukturerhebung 2016 mitteilt, errechnet sich daraus eine Fläche von 42,8 Hektar je Betrieb. Bei der Landwirtschaftszählung im Jahr 2010 hatte die durchschnittliche Nutzfläche je Betrieb noch bei 40,9 Hektar gelegen.Im Vergleich zur letzten Landwirtschaftszählung im Jahr 2010 ist die Zahl der viehhaltenden Betriebe in Nordrhein-Westfalen um 11,1 Prozent zurückgegangen.
Eine Entwicklung, die sowohl Politik wie Fachverbände mit Sorge betrachten. Die Politik setzt auf Lösungen, die das Problem weiter forcieren werden. Mit der geforderten Haltungskennzeichnung für die Schweinehaltung zeichnen sich Entwicklungen ab, die wir aus dem Geflügelbereich kennen: größer werdende Bestände und mehr Importe aus dem Ausland. Unabhängig davon ist eine Haltungskennzeichnung eher Verbraucherverdummung, statt eine Unterstützung der an zunehmenden politischen Auflagen verzweifelnden Betriebe.
Wieviel Arbeit steckt in einem Ei? Verleihhühner sollen aufklären
Bioökonomie - Viele Stadtkinder haben heute kaum noch einen Bezug zu Nutztieren wie Kühen oder Hühnern. Titus Arnu berichtet für die Süddeutsche Zeitung, wie einem Unternehmer die Idee für einen urbanen Hühnerverleih fast zufällig kam. So vermittelt beispielsweise Michael Lüft von Frankfurt aus seine Hühner wochenweise kreuz und quer durch Deutschland, hilft beim Aufbauen der Stallungen und erklärt die Grundzüge der Geflügelhaltung.Anm. d. Red.: Profihalter und Tiermediziner sind über diese
Aufklärungnur begrenzt begeistert. Zwar lassen sich Hühner rel. einfach halten, die gesetzlichen Anforderungen, auch an die Seuchenhygiene und die Anzeige der Tierhaltung beim zuständigen Veterinäramt, unterscheiden sich von Profihaltungen nicht. Insbesondere in Zeiten zunehmender Seuchenrisiken mit weitreichenden Folgen für benachbarte Stallungen wird diese Art der
Heimtierhaltungnicht gerne gesehen.
"Supermärkte drückten die Preise beim Erzeuger"
Willi Kremer-Schillings ist bundesweit alsBauer Willibekannt geworden. Der Eckumer hält auch Vorträge rund um das Thema Landwirtschaft. Zuletzt vor rd. 80 Zuhörerinnen zum Thema
Frauen-Frühstück-Fragenim evangelischen Gemeindezentrum von Dormagen. Dort informierte er über die Situation der Landwirtschaft und die Macht der Verbraucher. Aber insbesondere den Lebensmitteleinzelhandel nahm er auf's Korn:
Supermärkte drücken die Preise beim Erzeuger.
Erprobung und Bewertung neuer Haltungsverfahren mit Gruppenhaltung von Sauen im Deckzentrum
LSZ - Die durch das Magdeburger Kastenstand-Urteil aufgekommene Diskussion um die Einführung von Gruppenhaltungsverfahren im Deckzentrum, wirft viele Fragen im Hinblick auf Tiergerechtheit, Arbeitssicherheit und Wirtschaftlichkeit auf. Das Projekt soll dabei helfen, geeignete Herangehensweisen und Lösungen für die Praxis zu finden.Schweinehaltung erklären: Welche Grafik soll’s denn sein?
Die Internetseite www.faktencheck-schwein.de beschäftigt sich mit Mythen und Vorurteilen rund um die Schweinehaltung. Dafür wurden hunderte wissenschaftliche Studien gesichtet und deren Ergebnisse als Fakten
zusammengestellt. Sie sollen bei der sachlichen Diskussion mit interessierten Verbrauchern helfen.
Allerdings sagen Grafiken, Filme und Bilder mehr als tausend Worte. Hierbei sind die Projektbeteiligten auf Unterstützung von Außen angewiesen. Welche Informationen werden vor Ort beim Gespräch mit Verbrauchern in Form von Grafiken benötigt oder welche Informationen sollten grafisch aufbereitet werden? Für jede Anregung, die umgesetzt wird und die auf mitgelieferten Daten aus seriösen Quellen basiert, gibt es eine kleine Aufwandsentschätigung (20 Euro) und ein Schwein
. Datenquelle und (handschriftliche) Grobskizze werden erbeten an Nora Hammer (hn@zds-bonn.de ) oder Klemens Schulz (sk@zds-bonn.de).
Interview mit Prof. Dr. Grimm zum Thema Tierethik
QS - Tierethik setzt sich mit den moralischen Fragen auseinander, die sich aus dem menschlichen Umgang mit Tieren ergeben. Im Mittelpunkt steht insbesondere die Frage nach der Legitimität der Nutzung von Tieren für menschliche Interessen.Prof. Dr. Herwig Grimm lehrt seit 2011 als Professor für Philosophie und
Ethik der Mensch-Tier-Beziehungan der Veterinärmedizinischen Universität Wien und der Universität Wien. Zuvor absolvierte er eine Ausbildung zum Landwirt. In einem Interview, das in einer Ausgabe unseres Tierarztmagazins
Zum Hofeerschienen ist, äußert sich Prof. Dr. Grimm zum Unterschied zwischen Tierschutz und Tierethik, zur Mensch-Tier-Beziehung im aktuellen gesellschaftlichen Wandel und zum Thema Tierwohl.