BRS News
Ernährungswissenschaft als Alibi für Hochverarbeitete Lebensmittel?
Übersetzt aus Aleph-Blog: Systeme zur Erstellung von Nährstoffprofilen, die zur Bewertung der Gesundheit von Lebensmitteln entwickelt wurden und für die Etikettierung auf der Verpackungsvorderseite und Ernährungsberatung verwendet werden, übertreiben möglicherweise nicht nur die Risiken tierischer Lebensmittel, sondern unterschätzen auch die Risiken hochverarbeiteter Lebensmittel (UPFs). Lebensmittelkonzerne nutzen solche Modelle, um Produkte oberflächlich neu zu formulieren, ohne die tatsächlichen gesundheitlichen Auswirkungen von UPFs zu berücksichtigen. UPFs sind weit verbreitet und haben negative Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt. UPFs werden typischerweise aus billigen, extrahierten und raffinierten Zutaten hergestellt, denen es an ganzen und frischen Bestandteilen mangelt. Sie enthalten oft Zusatzstoffe und sind so konzipiert, dass sie übertrieben schmackhaft sind, was zu quasi-süchtigem Verhalten und gedankenlosem Essen führt. UPFs werden aggressiv vermarktet und Unternehmen nutzen Greenwashing- und Nutri-Washing-Taktiken, um Nachfrage innerhalb globaler Lieferketten zu schaffen. Als solche ersetzen sie traditionelle Mahlzeiten und tragen zur Atomisierung der Gesellschaft bei. UPFs wirken sich unverhältnismäßig stark auf niedrigere sozioökonomische Gruppen aus und verschärfen Ernährungsungleichgewichte.
Gewässerrandstreifen: in Niedersachsen startet das Auszahlungsverfahren
Ein Baustein des Niedersächsischen Weges sind Gewässerrandstreifen, auf denen Landwirte in Niedersachsen keine Dünge- und Pflanzenschutzmitteln mehr einsetzen dürfen, dafür aber einen Ausgleich erhalten.
Kinder-Lebensmittel-Werbegesetz löst keine Probleme, es schafft neue
Der Referentenentwurf des Kinder-Lebensmittel-Werbegesetz (KLWG) ist nach Auffassung von Expertinnen und Experten nicht nur verfassungs- und europarechtswidrig, sondern er basiert auf methodisch schwachen Studien, die keine wissenschaftliche Evidenz für eine Kausalität zwischen Werbung und der Übergewichtsentwicklung bei Kindern liefern,
heißt es in einer Pressemeldung des Lebensmittelverbandes vom 10.10.2023.
Kritik am geplanten Bundesinstitut für Prävention und Aufklärung in der Medizin
Die Ankündigung der Errichtung des Bundesinstituts für Prävention und Aufklärung in der Medizin (BIPAM) klingt nicht nach einem großen Wurf, der der großen gesellschaftlichen Aufgabe einer wirksamen Prävention und Gesundheitsförderung gerecht werden kann. Es bedarf bei der Konzeption des BIPAM dringender Korrekturen, um die öffentliche Gesundheit wirksam zu stärken,
heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP) und der Deutschen Gesellschaft für Public Health (DGPH).
Auch die Redaktion der Ernährungs-Umschau scheint nicht begeistert. sie fragt, ob man nicht bestehende Kompetenzen in vorhandenen Behörden besser hätte stärken sollen und fürchtet um die Handlungsfähigkeit für die Zeitdauer des Aufbaus.
Buchvorstellung im Europaparlament: "Fleisch und Wurstwaren: die neuen Grenzen der Nachhaltigkeit“
Fleisch und Wurstwaren: die neuen Grenzen der Nachhaltigkeit
(Meats and Cured Meats: The New Frontiers of Sustainability). So lautet der Titel des neuen Berichts über die Nachhaltigkeit von Fleisch und Wurstwaren in Italien, herausgegeben vom Verlag Franco Angeli unter Mitwirkung von Carni Sostenibili. Der aktualisierte Fassung wird am 24. Oktober im Europaparlament vorgestellt. Das Buch beruht auf einer internationalen Studie und informiert über die fünf Facetten von Fleisch hinsichtlich Ernährung, Umweltauswirkungen, Kreislaufwirtschaft in Landwirtschaft und Industrie, Lebensmittelsicherheit und Tierschutz, wirtschaftliche Aspekte der Lieferketten und Kampf gegen Lebensmittelverschwendung dar.
Jetzt noch schnell Heizkostenzuschuss beantragen
Sie beziehen nicht leitungsgebundene Energieträger (z.B. Heizöl oder Briketts) und hatten im Zeitraum vom 1. Januar 2022 bis 1. Dezember 2022 mindestens eine Verdopplung der Kosten im Vergleich zu den Referenzpreisen im Jahr 2021 zu tragen? Zur finanziellen Unterstützung können Ihnen 80 Prozent der Mehrkosten erstattet werden, die über diese Verdopplung hinausgehen. Sowohl für einzelne Privathaushalte mit eigener Feuerstätte als auch für Immobilien, die zu Wohnzwecken mehrerer Parteien genutzt werden, stellen wir hier ein digitales Antragsverfahren zur Verfügung. Die Antragsfrist endet in wenigen Tagen (am 20.10.2023).
Dairy Event 2023 in Landsberg am Lech am 08.11.2023
Diskutieren, austauschen, Neues lernen oder Wissen auffrischen: Kommen Sie zum top agrar Dairy Event am 8. November in Landsberg am Lech.
Hohe Leistungen bei hoher Tiergesundheit: Wie das gelingt, diskutieren Wissenschaftler und Landwirte.
Die Referenten:
- Prof. Dr. Walter Grünberg, Universität Gießen: Richtige Ration für den Start
- Prof. Dr. Volker Krömker, Universität Kopenhagen: Eutergesunde Herde
- Manuela Illgen, Herdenmanagerin aus Callenberg (Sachsen): Zellzahlen senken
- Martin Wille, Landwirt aus Bippen (Niedersachsen): Mehr Milch, gesunde Kühe
Die Kosten liegen für Top Agrar-Abonnenten bei 117 €. Für nicht Abonnenten bei 165 €.
Agrar 4 Future – Methanberatung
LKV-Bayern - Als Wiederkäuer haben Kühe die besondere Fähigkeit das Gras vom Grünland zu verwerten und daraus Milch zu erzeugen. Dabei setzen sie im Rahmen ihres speziellen Verdauungsprozesses das klimarelevante Treibhausgas Methan frei. Sie rülpsen es unweigerlich aus.
Die Qualität des Grundfutters und vor allem deren Verdaulichkeit sind dabei wichtige Einflussfaktoren auf die Methanproduktion durch die Kuh. Positiv auf die Methanmenge wirken Grundfutter vom Grünland und die Möglichkeit des Weidegangs für die Tiere.
Wieviel Methan bei der eigenen Milcherzeugung entsteht, erfahren teilnehmende Landwirtinnen und Landwirte im Rahmen der Methanberatung vom LKV Bayern. In Zusammenarbeit werden aus den Messergebnissen sinnvolle Maßnahmen zur Reduzierung der Methanmenge abgeleitet.
Belgien verliert Blauzungen-frei-Status
Belgien war seit dem 5. Juni 2023 frei von der Blauzungenkrankheit (Bluetongue), ist aber seit dem 10. Oktober wieder mit der Blauzungenkrankheit infiziert. Es hat daher seinen seuchenfreien Status verloren. Es handelt sich um ein Schaf aus dem Norden der Provinz Antwerpen, das mit dem Serotyp 3 des Virus infiziert wurde, der von stechenden Mücken (Culicoides) übertragen wird. Die Infektion ist angesichts der Situation in den Niederlanden, wo dieser Serotyp für mehrere hundert Ausbrüche verantwortlich ist, seit seinem gemeldeten Beginn am 4. September 2023 logisch.
Frankreich plant BHV1-Ausrottung bis 2027
Der französische Tiergesundheitsdienst (GDS France) informiert in seinem aktuellen Newsletter über die ambitionierten Ziele der BHV1-Bekämpfung. Mit der Umsetzung des EU-Tiergesundheitsgesetzes im Jahr 2021 hat die Regierung über einen Ministerialerlass die Bekämpfungsmaßnahmen verschärft. Innerhalb von nur zwei Jahrensank die Anzahl infizierter Herden um 50 % auf 1.600 Betriebe. Auch die Zahl der neu infizierten Herden ging stark zurück (131 gegenüber 336 im vorangegangenen Wirtschaftsjahr). Der Anteil der (als frei) qualifizierten Herden stieg hingegen von 93,7 % im Juni 2022 auf 95,1 % im Juni 2023.