BRS News

10.07.2015

Neue Quelle von Treibhausgasen entdeckt

idw - Unscheinbare Lebewesen überraschen mit einer für das Klima wichtigen Eigenschaft: Flechten, Moose und Cyanobakterien geben große Mengen des Treibhausgases Lachgas (N2O) und geringe Mengen Methan (CH4) an die Atmosphäre ab. Wie neueste Untersuchungen ergaben, sind kryptogame Schichten, wie der flächige Bewuchs aus Flechten, Moosen, Cyanobakterien und weiteren Mikroorganismen wissenschaftlich genannt wird, für vier bis neun Prozent des aus natürlichen Quellen stammenden N2O verantwortlich. Dies fanden Wissenschaftler der Universitäten Gießen und Heidelberg und des Max-Planck-Instituts für Chemie in umfangreichen Laboruntersuchungen heraus.
 
10.06.2015

Keime kommen überall vor, selbst auf dem Land

Bei Multiresistente Staphylococcus aureus (MRSA)-Keimen unterscheiden Experten zwischen Tier-assoziierten und krankenhaus-assoziierten Stämmen. das ist sehr wichtig, weil die besonders gefährliche Komponente, das Panton-Valentine Leukozidin (PVL), das häufig Ursache für besonders schwere Krankheitsverläufe ist, nicht bei den Tier-assoziierten (LA)MRSA vorliegt. Ein Schnelltest erlaubt die sichere Unterscheidung.

Die Mitglieder der Erzeugergemeinschaft Hümmling mit Sitz in Lorup haben jetzt in einer Wette mit einer Bürgerinitiative bewiesen, dass sie nicht häufiger Träger des Krankenhaus-Keims MRSA sind als andere Menschen. Dabei hätte die Bürgerinitiative nach sorgfältiger Recherche ahnen können, wie das Ergebnis ausfällt. Schließlich hat der ZDS mehrfach entsprechende Meldungen von einschlägigen Experten veröffentlicht.
Über den Wetteinsatz von 500 € darf sich jetzt eine Caritas-Einrichtung freuen.
 
16.05.2015

Geht von Stallemissionen ein besonderes Gesundheitsrisiko aus?

Nein! Bioaerosole sowie Emissionen aus Ställen werden oft von Bürgerinitiativen als Argument gegen Stallbauten missbraucht. Die Landwirtschaftszeitung Rheinland hat hierzu Prof. Dr. Wolfgang Dott vom Institut für Hygiene und Umweltmedizin des Uniklinikums in Aachen befragt. Das wenig überraschende Ergebnis: Mikroorganismen aus Tierställen spielen kaum eine Rolle für die menschliche Gesundheit. Tatsächlich könne sogar anhand epidemiologischer Studien nachgewiesen werden, dass Landwirte und ihre Kinder, die am meisten betroffen sein müssten, weniger Allergien aufweisen als der Rest der Bevölkerung.
 
27.04.2015

"Fulda" mit resistenten Bakerien belastet - aus Haushalten und Krankenhäusern

Es gebe einen deutlichen Eintrag von Bakterien mit Resistenzen aus Haushalten und Krankenhäusern Kassels in die Fulda, informiert die Journalistin Christina Hein (HNA) über Forschungsergebnisse von zwei Jugend-forscht-Preisträgerinnen, die hierfür das Wasser der Fulda im Bereich Klärwerk mikrobiologisch untersuchten.

Anm. d. Red.: Das Problem ist bekannt. Jährlich gelangen mehr als 8.000 Tonnen umweltwirksame Medikamente über die Toiletten in die Umwelt. Kläranlagen wurden bereits als ESBL- und MRSA-Quelle enttarnt. Das Problem ist, dass Kläranlagen bei Humanarzneimitteln sehr häufig versagen. Die Beobachtung gilt nicht nur für Deutschland, sondern auch für andere Länder. Ein weiteres Problem können Kunststoffpartikel darstellen, die kleiner als fünf Milimeter sind. Dieses Mikroplastik gelangt über Peelingprodukte, Zahnpasta und Reinigungsmitteln in die Umwelt und kann von vielen Kläranlagen nicht entfernt werden. Das geht zumindest aus einer Bachelor Arbeit von Melissa Hoffmann hervor. Die Studentin durfte die Ergebnisse anlässlich des Tages des Wassers im Gesundheitszentrum Eyb vorstellen. Es war die Rede von 500 Tonnen Mikroplastik je Jahr. Völlig ungeklärt ist die Bedeutung antibakterieller Zusatzstoffe in Seifen und Waschmitteln für die Resistenzbildung.
 
07.04.2015

"Den Deutschen Fleischbauern gehört die Zukunft"

Regnet es in Äthiopien mehr, wenn wir uns weniger duschen? Hat die Weltbevölkerung mehr zu essen, wenn wir weniger Fleisch verzehren? Beide Fragen kann man mit Nein beantworten. NGO dagegen wollen den deutschen Verbraucher aber vom Gegenteil überzeugen - in einer globalisierten Welt. Anstatt eine steigende Lebensmittelnachfrage als Chance für die heimische, Ressourcen schonende und effiziente heimische Landwirtschaft zu begreifen, wird Verzicht gepredigt. Unvorstellbar, wenn dies für andere Branchen ebenso gefordert würde. Dabei glauben die Kritiker deutscher Lebensmittelexporte, mit veredelten Produkten würden Importmärkte zerstört. Das Gegenteil ist der Fall.

Eckhard Fuhr, Korrespondent für Kultur und Gesellschaft für die renommierte Zeitschrift Die Welt zeigt den Widerspruch auf, sich als Landwirt einerseits am Weltmarkt behaupten und andererseits zu nicht wettbewerbsfähigen Produktionsbedingungen produzieren zu müssen. Als Indikatoren nennt er den Wegfall der Milchquote bei gleichzeitiger Forderung nach zukunftsfähigen Tierhaltungssystemen. Beides geht nicht!

 
31.03.2015

Mit dem "Schweinemobil" zum Verbraucher

Janosch T. Gock informiert in seinem Blog über seinen Einsatz als Standbetreuer am Schweinemobil, das am 28.03. mitten in Münster aufgestellt wurde, um mit den Verbrauchern ins Gespräch zu kommen. Dabei konnten so manche Vorurteile ausgeräumt werden.
Der Lehrling im dritten Lehrjahr war mit seiner Berufsschulklasse vor Ort, um über die Lebensmittelerzeugung in Deutschland aufzuklären.
 
30.03.2015

Antibiotika-Monitoring: „Therapiehäufigkeit – was ist das?

Um den tierhaltenden Betrieben die Möglichkeit zu bieten, sich hinsichtlich des Antibiotikaeinsatzes mit dem Durchschnitt aller meldepflichtigen Betriebe auf Bundesebene zu vergleichen, erfolgt seit 2 Jahren im QS-Programm und seit Mitte 2014 zusätzlich im Rahmen eines staatlichen Programms ein sogen. Antibiotika-Monitoring. Hierbei wird jede Antibiotika-Anwendung in eine zentrale Datenbank eingegeben. Im QS-Programm erhalten die Betriebe hieraus vierteljährlich und im staatlichen Programm halbjährlich eine Kenngröße (Therapiehäufigkeit bzw. Therapieindex), für den einzelbetrieblichen Vergleich mit dem Bundesdurchschnitt. Es handelt sich um einen berechneten Wert, der als Maßstab für den bundesweiten Vergleich dient. Die Betriebe können somit erkennen, ob sie im jeweiligen Zeitraum eine vergleichsweise geringe oder hohe Anzahl Antibiotikabehandlungstage hatten.

Diese Kenngröße gibt also weder Auskunft über die Anzahl und Häufigkeit behandelter Tiere, noch über die Menge der angewendeten Antibiotika.

 
23.03.2015

Weltwassertag: Deutschland muss mehr Nahrungsmittel exportieren

Die Importe von wasserintensiven Produkten, wie beispielsweise Baumwolle, seien mitverantwortlich für Wasserstress und Wasserverschmutzung in vielen Ländern der Erde. Daran erinnern zahlreiche Organisationen anlässlich des Weltwassertages.
Unbeantwortet bleibt jedoch die Frage, ob wir deswegen auf T-Shirts aus Indien und Bangladesh, Gemüse- und Bioimporte aus Südeuropa oder z.B. Ägypten verzichten müssen.

Die Lösung ist so einleuchtend wie einfach: Länder mit guter Wasserausstattung und guter Wasseraufbereitung müssen mehr Nahrungsmittel exportieren, um Importländer mit schlechterer Ausstattung zu entlasten - zumindest solange die Wasserbilanz noch positiv ist. Handel verbessert die Nachhaltigkeit.
 
03.03.2015

Mittelalter: "Fleisch ist mein Gemüse"

In Europa sind die fleißigsten Fleischesser die gesündesten Menschen. Auch die Schweden übertreffen den deutschen Fleischgenießer, obwohl das Land dafür reichlich Fleisch importieren muss. Selbst die sog. Mittelmeerdiät ist reich an tierischen Produkten. Derzeit ist die Lebenserwartung dort am höchsten, wo am meisten Fleisch verzehrt wird.
Besonders gut meinten es die Bauern im Mittelalter mit ihren Angestellten. Wer schwer körperlich arbeitete, sollte jeden Tag erhalten zweimal Fleisch und Zukost und einen halben Krug Wein. Schätzungen gehen davon aus, dass im ausgehenden Mittelalter deutlich mehr als 100 kg Fleisch verzehrt worden sein könnte. Im Jahre 1308 sollen es sogar 250 Pfund gewesen sein.
 
24.02.2015

Verbraucherreaktion auf UBA-Wasserverbrauchsstatistik

Das Umweltbundesamt klärt aktuell u.a. auf seiner Facebookseite zum Wasserverbrauch bei der Herstellung von Lebensmitteln auf. Bei diesem Wasserfußabdruck habe das Amt nach Meinung zahlreicher Kommentatoren nicht nur vergessen zwischen grünem, blauem und grauen Wasser zu differenzieren, sondern auch versäumt, darauf hinzuweisen, dass es in Deutschland im Mittel nicht an Wasser mangelt und Wasser in Deutschland i.d.R. sehr sorgfältig aufbereitet wird - Dank funktionierender Kläranlagen.

Anm. d. Red.: Verbraucher, die Publikationen einer Bundesbehörde anzweifeln und dabei mit Quellenangaben sauber argumentieren? Zu Recht! Deutschland ist prädestiniert für die Herstellung wasserintensiver Veredlungsprodukte - angefangen vom Auto bis hin zu Lebensmitteln. Mit dem Export solcher Güter entlastet die dt. Industrie Importländer hinsichtlich ihrer Wasserressourcen. Im Gegenzug sollte der LEH schon genau hinschauen, was er woher importiert und damit u.U. für negative Wassersalden sorgt.