Landwirtschaft verringert Lebensmittelverluste
Weltweit landen 1,3 Milliarden Tonnen ungenutzter Lebensmittel pro Jahr in den Müll. Eine neue Studie zur fortlaufenden Erfassung von Lebensmittelverlusten in Bayern des Kompetenzzentrums für Ernährung (KErn) gewährt hierzu einen umfassenden Überblick und zeigt gleichzeitig ein hohes Vermeidungspotenzial von Lebensmittelverschwendung auf. Festgestellt wurde dabei, dass allein in Bayern entlang der Wertschöpfungskette jährlich über 992.000 Tonnen an vermeidbaren Lebensmittelabfällen entstehen. Lediglich die Landwirtschaft konnte dabei einen Rückgang von zehn Prozent verzeichnen, wodurch eine Endmenge von 165.000 Tonnen an weggeworfenen Lebensmitteln in diesem Sektor verbleibt. Anders sieht es jedoch bei den Verbrauchern aus, welche mit einer Steigerung von drei Prozent und somit über 390.000 Tonnen verschwendeter Lebensmittel die größte Verlustmenge entlang der Wertschöpfungskette aufweisen. In der Lebensmittelverarbeitung (190.000 Tonnen), dem Lebensmittelhandel (60.000 Tonnen) und in der Außer-Haus-Verpflegung (180.000 Tonnen) sind die vermeidbaren Verluste nahezu unverändert.
Auch wenn die Tierhaltung lt. Definition erst ab Schlachtung und Verarbeitung zu Lebensmitteln zählt, kommt ihr eine wesentliche Bedeutung im Nährstoffkreislauf zu. Das gilt es entsprechend zu würdigen. Wir haben dazu folgende Pressemeldungen veröffentlicht:
- Eine nachhaltige Lebensmittelerzeugung ist derzeit ohne Nutztierhaltung nicht möglich
- Food-Upcycling - Weniger Lebensmittelverluste, mehr Wertschöpfung
- Tierfütterung – Nutzung nährstoffreicher Nebenprodukte
- "Klimakiller Kuh" ist ein irreführendes Narrativ
Bei dieser Diskussion kommt ein wesentlicher fachlicher Aspekt regelmäßig zu kurz: die Emissionen, die im Rahmen des Produktionsprozesses von Lebensmitteln anfallen, aber als Nebenprodukte der Tierfütterung zugeführt werden, dürfen der Tierhaltung nicht angelastet werden. Das liefe auf eine fachlich falsche Doppelanrechnung (auf dem Acker und in der Tierfütterung) hinaus.