01.07.2022rss_feed

Laborfleisch ist keine Alternative zum Winning Team Pflanzenbau und Nutztierhaltung

Zitatgrafik Prof. Windisch 2

Die Rinderhaltung und der Fleischverzehr stehen häufig im Zentrum der Kritik, wenn es um den Klimaschutz geht. Dabei wird vergessen, dass der Anteil der Emissionen aus der deutschen Rinderhaltung an den deutschen Gesamtemissionen weniger als 3,5 % beträgt und ein Fleischverzicht in Deutschland allenfalls marginale Auswirkungen auf das Weltklima hätte. Als Alternative werden Nachbauprodukte aus Pflanzen oder Laborfleisch beworben. Derzeit hat Laborfleisch noch keine Zulassung innerhalb der Europäischen Union. Es könnte aber, glaubt man den Befürwortern dieser Fleischalternative, eine echte Alternative zu natürlich gewachsenem Muskeleiweiß werden. Prof. Dr. Wilhelm Windisch von der Technischen Universität München (TUM) ist davon nicht überzeugt.


Die Laborfleischerzeugung ist eine regelrechte Vernichtungsmaschine für vegane Lebensmittel, behauptet der Fütterungsexperte. Für Clean Meat, das im Labor aus gezüchteten Zellkulturen hergestellt wird, wird einem Tier zunächst Muskelgewebe entnommen, aus dem Stammzellen gewonnen werden. Diese werden in einem Nährmedium vermehrt. Über ein Trägergerüst, meist aus tierischem Kollagen, wachsen die Zellen zu einer größeren Masse zusammen. Die Zellkulturen müssen im Labor mit Nährstoffen versorgt werden. Dafür nimmt man höchstwertiges Futter, nämlich reine Glukose sowie Amino- und Fettsäuren, die wiederum aus veganer Nahrung hergestellt werden. Prof. Windisch vergleicht diese Ernährung mit der für schwerkranke Menschen im Krankenhaus.

Der Tierernährungswissenschaftler macht darauf aufmerksam, dass eine nachhaltige Lebensmittelproduktion derzeit nur mit Tieren möglich sei und begründet das mit dem hohen Anfall pflanzlicher Biomasse während der landwirtschaftlichen Pflanzenproduktion in Form von Gras, Ernterückständen und Nebenprodukten. Diese können ressourcenschonend derzeit nur über den Futtertrog verwertet und der menschlichen Ernährung in Form hochwertiger tierischer Lebensmittel zur Verfügung gestellt werden. Pflanzenbau und Nutztierhaltung stellen gemeinsam ein Winning-Team für die ressourcenschonende Ernährungssicherung dar. Die Viehhaltung, der zweite Kreislauf in der Landwirtschaft nach dem Pflanzenanbau, liefert uns praktisch umsonst zusätzlich eine große Menge an Kalorien und Eiweiß.


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