Können wir den Klimawandel mit Änderungen der Ernährungsgewohnheiten aufhalten?
Wenn alle Menschen Veganer würden, könnten wir über eine drastische Reduktion der Viehbestände den Ausstoß von Treibhausgasen (THG) deutlich verringern? Dies sind Fragen, mit denen sich Dr. Sara Place in ihrer Arbeit als Chief Sustainability Officer von Elanco Animal Health auseinandersetzt. Auf dem virtuellen Food and Nutrition Forum von Farm & Food Care diskutierte sie die Auswirkungen der Viehzucht auf die Umwelt und den Klimawandel. Einer der größten Kritikpunkte an der Viehzucht sei die Vorstellung, dass Nutztiere Lebensmittel verbrauchen, die Menschen ernähren könnten. Doch wenn es um Ressourcenkonkurrenz geht, sagt Place, dass nur 14 Prozent der weltweiten Tierrationen vom Menschen verzehrt werden könnten - 86 Prozent des Tierfutters passen laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen nicht auf unseren Teller. Place stellte fest, dass Tiere auch hocheffiziente Futterverwerter sind - Rinder brauchen nur 0,6 kg Futterprotein, um 1 kg Protein im tierischen Leistungsprodukt zu erzeugen. Die Viehzucht steigert die Effizienz weiter; seit 1975 ist die für den Anbau von Nutzpflanzen für die Viehzucht benötigte Fläche in den USA um 26 Prozent geschrumpft, während die gesamte Fleischproduktion deutlich zugenommen hat. Die Viehzucht in den USA ist für vier Prozent der THG-Emissionen verantwortlich. Auf der Grundlage von Forschungsergebnissen der National Academy of Sciences aus dem Jahr 2017 sagt Place, wenn jeder Amerikaner eine vegane Ernährung einführen würde, würden die Treibhausgase in den USA nur um 2,6 Prozent oder 0,36 Prozent der globalen Emissionen reduziert. Zwar wird der Verzicht auf tierisches Eiweiß den Planeten nicht retten, aber es gibt Möglichkeiten, den ökologischen Fußabdruck der Viehzucht zu verringern. Place stellt fest, dass Studien darauf hinweisen, dass die Treibhausgasemissionen des Viehzuchtsektors durch kontinuierliche Verbesserungen in den Bereichen Tiergenetik, Fütterungsprogramme, Tiergesundheit sowie Dung- und Weidemanagement um weitere 30 Prozent gesenkt werden könnten.