Wald verliert seine Klimaschutz-Funktion, Weide gewinnt
Deutschlands Wälder werden alle zehn Jahre inventarisiert. Nach Vorstellung der aktuellen Ergebnisse der Bundeswaldinventur durch das Thünen-Institut, wird der Wald bis 2030 mehr Treibhausgase ausstoßen als einlagern. Da der Kohlenstoffverlust in der lebenden Biomasse in den Jahren 2017 bis 2022 höher war als die Zunahme beim Totholz und auch der Boden nicht mehr Kohlenstoff gespeichert hat, ist der Wald in diesem Zeitraum zu einer Quelle für Kohlendioxid geworden.
Wälder sind wie Grünlandflächen effektive Kohlenstoffspeicher und somit wichtig für den Klimaschutz. Ein Hektar Dauergrünland, das sind 10.000 Quadratmeter, speichert bis zu 200 Tonnen Kohlenstoff! In Deutschland wären das rd. 940 Mio. Tonnen. Deutsche Wälder speicher dagegen oberirdisch, in der Einstreu und im Boden 2.200 Millionen Tonnen Kohlenstoff. Das wären umgerechnet 3,4 (Wiesen, Weiden) bzw. 8.074 Milliarden Tonnen CO2.*
*) Ein Kilogramm Kohlenstoff entspricht rd. 3,67 kg C02