Treibhausgasemissionen der Landwirtschaft niedriger als bisher angenommen
Fast 100 Akteure aus Wissenschaft und Praxis tauschten sich anlässlich der ersten Jahrestagung des Experten-Netzwerkes THeKLa zu Klimaschutzmaßnahmen in der Landwirtschaft aus. Einen Schwerpunkt legten die Organisatoren auf das Thema Lachgasemissionen. Lachgas ist das klimarelevanteste Treibhausgas (THG) in der Landwirtschaft. Dr. Roland Fuß vom Thünen Institut für Agrarklimaschutz stellte den neuen und spezifischen Emissionsfaktor zur Berechnung der direkten Lachgasemissionen aus landwirtschaftlichen Böden in Deutschland vor. Er erklärte, dass der Faktor von der Bodenart und der Witterung abhängig und regional unterschiedlich sei. Für Deutschland müsse deshalb mit einem Emissionsfaktor von 0,6 % der ausgebrachten Stickstoffmenge bilanziert werden, anstatt des global verwendeten Emissionsfaktors von 1 %. Die Vorjahresschätzung 2020 für die Landwirtschaft würde dann geringfügig niedriger ausfallen, als die veröffentlichten 66 Mio. Tonnen CO2 Äq., nämlich rd. 62 Mio. Tonnen.
Diskussionsbedarf sehen internationale Experten auch bei den Modellen für die Schätzung der Klimawirkung der Treibhausgase aus der Tierhaltung.