Prognose der Wirtschaftsentwicklung für das laufende Wirtschaftsjahr 2022/23
Das Wirtschaftsjahr 2022/23 bringt für die landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetriebe insgesamt merklich verbesserte Rahmenbedingungen. Die Betriebsformen profitieren in unterschiedlichem Ausmaß
, schreibt der Verband der Landwirtschaftskammern in einer Pressemeldung vom 17. Januar.
Schlachtrindernotierungen erfreulich
Die Preise für Jungbullen verharrten im ersten Halbjahr des laufenden Wirtschaftsjahres stabil auf hohem Niveau. Mit einem eher spärlichen Angebot an Altkühen ist für das zweite Halbjahr des laufenden Wirtschaftsjahres zu rechnen, was insgesamt moderat höhere Erlöse als im Vorjahr erwarten lässt. Die Kälberpreise ziehen über das gesamte Jahr gesehen überwiegend an. Ähnlich stellt sich die Situation bei Färsen dar. In der Gesamtvorschau werden Preise prognostiziert, die sich mit 5 bis 20 Prozent über dem Vorjahresniveau bewegen.
Markt für Ferkel und Schlachtschweine hoffnungsvoll
Im Wirtschaftsjahr 2022/23 werden sich die Erzeugerpreise für Ferkel und Mastschweine auf einem signifikant höheren Niveau als in den beiden ruinösen Vorjahren bewegen. Seit dem Frühjahr 2022 setzt ein Aufwärtstrend bei den Notierungen ein. Die EU-weit abnehmenden Bestände haben zu einem Angebotsrückgang geführt. Im zweiten Halbjahr 2022 festigten sich die Märkte. Zum Jahreswechsel wurden Preise bis zu 60 EUR je Ferkel und ein Erlös von 2 EUR/kg Schlachtgewicht notiert. Das entspricht einer Umsatzsteigerung für Ferkel von 40 bis 60 Prozent und für Mastschweine von 30 bis 40 Prozent. Die hohen Ferkel- und Jungsauenpreise sowie die gestiegenen Futter- und Energiekosten sorgen demgegenüber für spürbare Mehrausgaben in Veredlungsbetrieben.
Veredlung: Stabilisierung auf niedrigem Niveau
In Europa und weltweit benötigen Schweineproduzenten angesichts der Kostensteigerun gen angemessene Markterlöse zur Kostendeckung. Angesichts sinkender Viehzahlen erwarten Marktexperten ein weiter rückläufiges Ferkel- und Mastschweineangebot. Diese Verknappung wird positive Marktimpulse generieren. Und die Marktnotierungen werden sich voraussichtlich auf einem höheren Niveau einstellen. Die verbesserten Rahmenbedingungen auf den Veredlungsmärkten werden zu einer Stabilisierung der Gewinne auf niedrigem Niveau führen. Corona-Nothilfen verbessern zusätzlich die Liquidität einiger Veredlungsbetriebe.
Erwartet wird das Unternehmensergebnis des laufenden Wirtschaftsjahres in einer Spanne zwischen 61.000 EUR in Niedersachsen und 77.000 EUR in Rheinland-Pfalz.
Dieses Gewinnniveau entspricht einer Nettorentabilität von 70 bis 100 Prozent. Letztendlich ist dadurch nur regional eine angemessene Entlohnung der eingesetzten Familienarbeitskräfte zu erzielen.