EU-Schweinefleischhandel im 1. Halbjahr 2023
In den ersten sechs Monaten 2023 hat die EU 2,02 Mio. Tonnen Schweinefleisch exportiert, teilt das britische Agriculture and Horticulture Development Board (AHDB) mit. Dies sei die geringste Halbjahresmenge seit 2015. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum betrage der Rückgang 17 %.
Dieser Mengenrückgang sei auf ein geringeres Angebot zurückzuführen, da die geringere Schweinefleischerzeugung in der EU die Verfügbarkeit für den Export einschränke, so das AHDB. Alle EU-Länder verzeichneten Rückgänge bei der Schweinefleischerzeugung, wobei die größten Mengenänderungen in den wichtigsten Erzeugerländern Deutschland, Dänemark und Spanien zu verzeichnen wären.
Diese Produktionseinbußen hätten zu einem Anstieg der Preise geführt, was zusammen mit der steigenden Inflation den Wert der Ausfuhren in die Höhe getrieben habe. Der Gesamtwert der EU-Schweinefleischexporte für das erste Halbjahr 2023 belaufe sich auf 6,16 Mrd. EUR, was einem Rückgang im Vergleich zum Vorjahr um 4 % entspricht. Dieser Rückgang sei auf die geringeren Mengen zurückzuführen, der durchschnittliche Preis sei um 16 % auf 3.051 € pro Tonne gestiegen.
Die wichtigsten Empfängerländer für Schweinefleisch aus der EU seien jedoch dieselben geblieben. China halte mit 31 % den größten Marktanteil, was einem Anstieg von 3 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr entspräche. Der Marktanteil des Vereinigten Königreichs sei ebenfalls gestiegen, und zwar um 6 Prozentpunkte auf einen Anteil von 20 %. Der Marktanteil Japans sei im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben und betrage weiterhin 9 %.
Die Experten gehen davon aus, dass die Schweinefleischerzeugung in der EU zum Jahresende um 5,5 % unter der des Jahres 2022 liegen wird. Die Exporte würden voraussichtlich um 12 % unter den Mengen des letzten Jahres liegen. Die hohen Preise führen dazu, dass EU-Erzeugnisse auf dem internationalen Markt weniger wettbewerbsfähig sind.