BRS-Fachtagung am 8. April in Ludwigsburg
Landwirtschaft heute – Global denken, regional handeln, Vertrauen stärken
Kaum ein Merkmal landwirtschaftlich erzeugter Lebensmittel schafft mehr Vertrauen als ihre Regionalität. Doch wie profitiert ein Unternehmen von der regionalen Herkunft seiner Produkte? Und wie integriert ein international agierendes Unternehmen Regionalität in sein Geschäftsmodell? Und das in einer Zeit, in der die lokale Herkunft eines Produktes immer wichtiger wird, der globale Handel aber gleichzeitig den Wettbewerb bestimmt? Und wie profitiert der Landwirt vom globalen Ansatz der Unternehmen, die er beliefert? Kann diese regional-globale Symbiose das Vertrauen der Verbraucher stärken?
Der Weg der Lebensmittel vom Trog bis auf den Teller ist lang. Manchmal sehr lang. Und doch hat der Verbraucher, ob national oder international, immer klarere Vorstellungen davon, welche Anforderungen das Produkt auf seinem Teller erfüllen soll. Ob Klimaschutz, Umweltschutz, Tierwohl oder Nachhaltigkeit. Wer ein Produkt mit dem Siegel der Regionalität genießt, fühlt sich besser. Kein Produktkriterium vereint die Ansprüche der Verbraucher besser. Regionalität hilft dem Handel bei der Vermarktung und dem Landwirt bei der Absatzsicherung. Oder ist Regionalität nur ein Schlagwort in einer Welt, in der der globale Handel in einem echten Dilemma steckt und den Landwirt genau in dieses Dilemma hineinzieht?
Das Dilemma ist einfach, aber nicht in wenigen Worten zu definieren. Es entsteht dort, wo sich der Handel zwischen der Förderung und Unterstützung der heimischen Nutztierhaltung einerseits und dem erzwungenen
Angebot billigerer ausländischer Ware andererseits entscheiden muss. Und zwar im Sinne einer Nachfrage, bei der die beschworene Regionalität an der Kasse oft genug vergessen wird. Zwischen Qualitätsprogrammen und der Zahlungsbereitschaft der Kunden klafft nicht selten eine große Lücke. Gleiches gilt für den heimischen Käse oder die Milch vom Land. Und der Handel steht vor weiteren Dilemmata. Wer sich für Regionalität im Angebot entscheidet, zwingt den heimischen Tierhalter zur Konstanz. Und das in vielerlei Hinsicht, wobei die Qualität und die Liefersicherheit an erster Stelle stehen. Und damit sind noch längst nicht alle Herausforderungen aufgezählt, die Qual der Wahl zwischen staatlicher Haltungskennzeichnung und wirtschaftseigenen Programmen ist nur ein weiteres Beispiel.
Wie können wir also mit dem Dilemma umgehen, bei dem der Handel und die Landwirtschaft scheinbar im selben Boot sitzen? Gibt es gemeinsame Lösungen? Wie erreichen wir eine Balance, in der globales Denken, regionales Handeln und gestärktes Vertrauen Hand in Hand gehen, ohne dass jemand in dieser langen Kette auf der Strecke bleibt? Darüber möchte der Bundesverband Rind und Schwein im Rahmen seiner Fachtagung am 8. April 2025 in Ludwigsburg mit Ihnen diskutieren.
Weitere Informationen zum Tagungsort und zu unseren Referenten finden Sie auf der Fachtagungsseite. Eine Teilnahme ist nur nach Anmeldung möglich.