15.05.2020rss_feed

Appell: "Hört endlich auf, die Emissionen von Lebensmitteln mit denen fossiler Branchen zu vergleichen"

Millionen von Menschen setzen sich mit den Auswirkungen ihrer Lebensgewohnheiten auf den Klimawandel auseinander, was sie häufig dazu veranlasst, Vergleiche zwischen den Treibhausgasemissionen ihrer Aktivitäten anzustellen. Das ist völlig in Ordnung. Fachliche Nuancen fallen dabei jedoch häufig unter den Tisch. Darauf macht Prof. Mitloehner aufmerksam, der gerade zum Direktor am CLEAR Center der University of California, Davis berufen wurde. Man könne Treibhausgase der Lebensmittelherstellung (hier: Rinderhaltung) nicht mit denen des Logistiksektors vergleichen und wenn überhaupt, dann auf Basis von Ökobilanzen, die es für den Logistiksektor nicht gebe. Dort messe man, was hinten raus kommt und verschweige die Emissionen, die bei der Produktherstellung und -entsorgung anfallen. So müsse man davon ausgehen, dass die Luftfahrt zwei bis drei Mal schädlicher sei, als bisher angenommen. Darüber hinaus ärgert sich der Wissenschaftler über einen dritten Fehler. Es würden nie regionale Werte bei den Vergleichen berücksichtigt. Die Treibhausgasemissionen der amerikanischen Tierhaltung lägen derzeit bei 3,9 Prozent (Anm. d.Red.: wie in Deutschland] der amerikanischen Gesamtemissionen und nicht bei 14,5 Prozent. Dieser Wert spiegele die durchschnittlichen landwirtschaftlichen Emissionen weltweit wieder.